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Jordanien vollstreckt 15 Todesurteile

4. März 2017

Ein Anschlag auf Touristen und die Ermordung eines Journalisten hatten das Königreich schockiert. Nun seien zehn "Terroristen" exekutiert worden, zudem fünf Schwerverbrecher, teilte die Regierung in Amman mit.

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Deutschland Galgen im Neanderthal Museum Mettmann
Bild: picture-alliance/dpa/R. Weihrauch

Insgesamt 15 Insassen des Todestrakts seien bei Sonnenaufgang gehängt worden, gab der jordanische Informationsminister Mahmud al-Momani über amtliche Medien bekannt. Zehn Männer seien im Suaga-Gefängnis südlich der Hauptstadt Amman hingerichtet worden wegen einer Serie von Bombenanschlägen und anderen bewaffneten Überfällen in den vergangenen Jahren. 

Jordanien Swaqa Gefängnis
Der Eingang zum Gefängnis SuagaBild: picture-alliance/dpa/M. Rafaya

Bei den exekutierten Jordaniern habe es sich um Mitglieder einer "Terrorzelle" gehandelt, die für eine ganze Reihe von Anschlägen unter anderem gegen Polizei und Geheimdienste verantwortlich gewesen sei.

Zudem ging es um den Angriff auf die jordanische Botschaft im Irak mit 19 Toten im Jahr 2003, den Überfall auf Touristen in Amman, bei dem 2006 ein Brite getötet worden war, sowie um die Ermordung des islamkritischen jordanischen Journalisten Nahed Hattar im letzten September.     

 

Jordanien gehört zur US-geführten Miitärallianz gegen den so genannten "Islamischen Staat" (IS) und verstärkt seit Monaten die Verfolgung und Bekämpfung der Terrormiliz.        

Hinrichtungen 2006 bis 2014 ausgesetzt 

Fünf weitere Jordanier seien wegen "abscheulicher" Verbrechen, unter anderem wegen Vergewaltigungen und Inzest, hingerichtet worden, so Minister al-Momani. 

König Abdullah II. hatte 2005 angekündigt, Jordanien werde sich als erster Staat im Nahen Osten an Europa orientieren und die Exekutionen stoppen. Todesstrafen wurden seit 2006 zwar weiter ausgesprochen, aber zunächst nicht vollstreckt.  Das Moratorium endete mit einer Massenhinrichtung im Dezember 2014. Damals waren elf Männer wegen Mordes gehängt worden.

Laut Justizkreisen sollen noch 94 Personen in jordanischen Todeszellen einsitzen, die meisten wegen Vergewaltigungen.

SC/jj (APE, afpe, dpa)