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Julija Tymoschenko will Einheit mit Juschtschenko wiederherstellen

3. November 2005

Im Interview mit DW-RADIO spricht die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin über ihre politischen Ambitionen, das Verhältnis zu Wiktor Juschtschenko und die Bedeutung der Parlamentswahlen im März 2006.

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Werden sie sich wieder gemeinsam einsetzen wie auf dem Majdan?Bild: AP

DW-RADIO/Ukrainisch: Frau Tymoschenko, Sie werden mit ihrem Parteienbündnis "Block Julija Tymoschenko" bei den Parlamentswahlen im März 2006 antreten. Streben Sie erneut den Posten des Ministerpräsidenten an?

Julija Tymoschenko: Das Ziel unseres Wahlbündnisses ist es, die Programme, die wir den Bürgern auf dem Majdan präsentiert haben, auch zu realisieren. Und der Posten des Ministerpräsidenten ist ein Instrument dafür. Wir werden um den Sieg kämpfen, weil diese Parlamentswahl von entscheidender Bedeutung ist.

Am 1.Januar 2006 tritt die Verfassungsreform in Kraft, die fast alle exekutive Kompetenzen des Präsidenten dem Ministerpräsidenten delegiert. Die Ukraine wird nach der Reform eine rein parlamentarische Republik sein. Und unser Ministerpräsident wird so etwas sein, wie es der Kanzler in Deutschland ist.

Warum sind die bevorstehenden Wahlen Ihrer Meinung nach so wichtig?

Ich würde sagen, dass die nächsten Parlamentswahlen sogar einen höheren Stellenwert haben werden als die letzten Präsidentschaftswahlen. Bei den kommenden Wahl werden sich erneut Vertreter zweier Weltanschauungen gegenüberstehen werden: Auf der einen Seite wird Wiktor Janukowytsch stehen - aber diesmal werde ich persönlich ihm gegenüberstehen, weil sonst keiner diesen Zweikampf mit ihm durchstehen wird.

Wie sehen Sie Ihr zukünftiges politisches Verhältnis zum Präsidenten Wiktor Juschtschenko?

Ich bin überzeugt davon, dass wir, Präsident Juschtschenko und ich, unsere Einheit wiederherstellen müssen. Das wird aber erst nach einem Wahlsieg möglich sein. Eine weitere Voraussetzung ist die, dass aus dem Team von Wiktor Juschtschenko diejenigen ausgeschlossen werden, denen öffentlich Korruption vorgeworfen wurde.

Das Interview führte Bernd Johann
DW-RADIO/Ukrainisch, 3.11.2005, Fokus Ost-Südost