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Ideen für Miteinander

Sabine Ripperger18. April 2012

Die Bundeskanzlerin bittet Jugendliche um Rat: Wie kann das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund besser funktionieren? Darum geht es beim 3. Jugendintegrationsgipfel in Berlin.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (2.v.r, CDU) nimmt am Montag (16.04.2012) beim Empfang der Teilnehmer des dritten Jugendintegrationsgipfels neben Staatsministerin Maria Böhmer (3.v.l, CDU) im Bundeskanzleramt in Berlin ihren Platz ein. Der Jugendintegrationsgipfel dient als Ideenschmiede, wie die Integration weiter voran gebracht werden kann. Foto: Kay Nietfeld dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Für Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Integration "eines der großen Zukunftsthemen". Deutschland habe schon immer diese Erfahrung gemacht: "Wenn wir uns auf Vielfalt eingelassen haben, dann hat uns das bereichert." Sie sei zutiefst davon überzeugt, "dass Integration eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, eine Aufgabe, die an alle gerichtet ist - sowohl an die, die schon Jahrhunderte, Jahrzehnte hier gelebt haben, als auch an diejenigen, die vor einigen Generationen oder erst vor kurzem hergekommen sind." Die CDU-Vorsitzende gab außerdem zu bedenken: "Wenn nur eine Gruppe sich bemüht und die andere sagt, 'Ich will damit nichts zu tun haben‘, wird das natürlich nicht klappen."

Jugend-Integrationsgipfel in Berlin

Merkel forderte die 16- bis 25-jährigen Teilnehmer des Treffens auf, in den Diskussionen offen zu sein: "Ich glaube, zur Integration gehört Toleranz, Offenheit und auch ein kleines Stückchen Mut." Wichtig sei vor allem, aus dem Klischeedenken herauszukommen.

Ideen und Impulse gefragt

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, warb für eine Willkommenskultur, und zwar "nicht nur in Behörden und in der Nachbarschaft, sondern auch in den Schulen und am Arbeitsplatz." Ihrer Meinung nach hat sich der Jugendintegrationsgipfel inzwischen als Impulsgeber etabliert. Sie erwarte viele neue Denkanstöße, wie das Miteinander der Kulturen im Alltag zur Normalität werden könne.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), am 12.01.2012 bei einer Pressekonferenz im Bundespresseamt in Berlin. Sie stellt den zweiten Bericht «Integration in Deutschland» der Bundesregierung vor. Foto: Britta Pedersen dpa/lbn
Staatsministerin Maria Böhmer: "Vielfalt ist die Zukunft unseres Landes"Bild: picture-alliance/dpa

Zu den Teilnehmern des Jugendintegrationsgipfels gehören Schüler und Schülerinnen aller Schulformen, Studierende und Auszubildende - insgesamt 100 Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund aus allen Teilen Deutschlands. Sie diskutieren zwei Tage lang in vier Workshops über Integrationsthemen wie Bildung, bürgerschaftliches Engagement, Konflikte zwischen den Generationen und Medien. Außerdem sollen gemeinsam Aktionspläne erarbeitet werden. Die Ergebnisse der einzelnen Workshops werden zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung präsentiert. Sie sollen der Politik Hinweise geben, welche Probleme es bei der Integration gibt.

"Mut und Kraft schöpfen"

Mitmischen wollen die jungen Teilnehmer auf jeden Fall. Gymnasiast Johannes Zieseniß erhofft sich von dem Treffen neue Impulse und "dass uns die Politik ernst nimmt". Die türkischstämmige Medizinstudentin Ümmühan Ciftci ist Mitglied im hessischen Integrationsbeirat. Sie will, dass Jugendliche "einen regen Austausch untereinander haben und dadurch wieder Mut und Kraft schöpfen". Im Verein InterGREATer e. V. in Frankfurt am Main, der vor zwei Jahren gegründet wurde, setzt sich die Studentin dafür ein, dass sich Eltern mit Migrationshintergrund besser über das deutsche Bildungssystem informieren können. Sie selbst ist sehr dankbar, dass ihre Eltern ihr - trotz anderslautender Lehrerempfehlungen - den Besuch des Gymnasiums ermöglicht haben und sie heute studieren kann.

Group of young people in training course © goodluz #34042847 -
Wichtiges Ziel: Chancengleichheit in der BildungBild: Fotolia