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Künstler wegen Friedensbombe verhaftet

17. April 2007
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Ein australischer Künstler, der mit einer Bombenattrappe die lang ersehnte Aufmerksamkeit erregen wollte, ist zu drei Monaten Haft verurteilt worden. Colin Barnett hatte eine Skulptur in Form einer Vase vor dem Museum National Gallery of Victoria in Melbourne platziert und die Polizei auf einen verdächtigen Gegenstand aufmerksam gemacht. Die Beamten fanden die Vase mit den Aufschriften "Friedensbombe" und "Zerbrechlich: Vorsichtig behandeln". Richter Leo Hart vom Amtsgericht in Melbourne bezeichnete Barnetts Aktion in seiner Urteilsverkündung am Montag nicht nur als "merkwürdig", sondern auch als "dumm" und verurteilte ihn zu 15 Monaten Haft, davon zwölf auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe von umgerechnet 3900 Euro.

Barnetts Anwältin Sharon Kenneth bezeichnete den 46-Jährigen als "frustrierten Künstler, der von der Gesellschaft anerkannt werden wollte. Er wollte Werbung machen, um in die Kunstszene aufgenommen zu werden", sagte sie. "Keine wichtige Galerie wollte seine Werke haben." Barnett habe sich reumütig gezeigt, und sein Verhalten sei ihm "peinlich". "Seine Absicht war es, eine Friedensbombe zu schaffen, weil er genug vom Hass in der Welt hatte", erläuterte die Anwältin die Aktion. Sein Kunstwerk habe Barnett der National Gallery als Darstellung des Friedens stiften wollen.