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KaDeWe - Überfall im Weihnachtstrubel

20. Dezember 2014

Maskierte haben die Schmuckabteilung des Berliner Luxuskaufhauses überfallen. Sie hielten Sicherheitsleute mit Reizgas auf Distanz und traten dann die Flucht an. Was sie erbeuteten, ist noch nicht bekannt.

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Polizei- und Rettungswagen vor dem KaDeWe in Berlin nach dem Überfall am 20.12.2014 (Foto: Reuters/F. Bensch)
Bild: Reuters/F. Bensch

Mitten im Weihnachtstrubel haben am Vormittag mehrere Maskierte das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe überfallen. Sie sprühten einem Sicherheitsmann Reizgas ins Gesicht, zerschlugen Schmuck- und Uhrenvitrinen und flohen dann in einem dunklen Auto, wie ein Polizeisprecher sagte. Schüsse seien nicht gefallen. Nach Auskunft der Feuerwehr wurden elf Menschen vor Ort vom Rettungsdienst versorgt, darunter ein kleines Kind. Sie sollen Reizgas eingeatmet haben. Laut Polizei konnten die Täter Beute machen - was sie mitgehen ließen, ist aber noch unklar.

KaDeWe vorübergehend geschlossen

Bei den Tätern handelt es sich ersten Erkenntnissen zufolge um vier Männer. Sie gelangten über einen Seiteneingang in das Kaufhaus. Der Überfall geschah etwa eine Stunde nach Öffnung des Hauses, das an Wochenenden und speziell kurz vor Weihnachten besonders gut besucht ist. Das KaDeWe wurde nach dem Überfall evakuiert und vorübergehend geschlossen - die zahlreichen Verkäufer und Kunden mussten die Zeit im Freien überbrücken.

Derweil ging auf dem Kudamm das - facettenreiche - vorweihnachtliche Treiben weiter: Unter dem Motto "Lieber nackt als im Pelz" protestierten Tierschützer gegen die Verarbeitung von Tieren zu Pelzmänteln. Bei der Demonstration seien die Aktivisten vollkommen nackt mit Weihnachtsmannmützen auf dem Kopf in Aktion gewesen, teilte das Deutsche Tierschutzbüro in Berlin mit. Jedes Jahr müssten weltweit Millionen Tiere für die Pelzgewinnung ihr Leben lassen, kritisierten die Tierschützer. Allein in der EU würden mehr als 32 Millionen Füchse und Nerze gezüchtet, um sie nach wenigen Lebensmonaten zu töten und zu häuten.

Zahlreiche Blitz-Überfälle im Berliner Westen

Immer wieder hatte es in den vergangenen Monaten im Berliner Westen, der Gegend rund um Kudamm, Gedächtniskirche und Bahnhof Zoo, Blitz-Überfälle gegeben. Teils beraubten die Täter, von denen in allen Fällen eine heiße Spur fehlt, Geldboten auf der Straße, teils überfielen sie Geschäfte.

So hatten unter anderem drei Maskierte am 20. September - ebenfalls mitten im Samstags-Geschäftstrubel - einen Geldtransporter vor dem Apple-Geschäft auf dem Kurfürstendamm überfallen. Sie bedrohten einen Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens mit einer Schusswaffe, als dieser aus dem Geschäft kam und zum Transporter gehen wollte. Die Räuber erbeuteten eine Geldkassette und flohen.

Nur rund eine Woche später war nach ähnlichem Muster erneut ein Geldbote überfallen worden. Drei maskierte und bewaffnete Männer überraschten mehrere Boten abends in Berlin-Charlottenburg, als diese die Einnahmen eines Geschäfts zu ihrem Wagen bringen wollten. Sie feuerten mehrere Schüsse auf den Geldtransporter ab. Nach diesen beiden Taten waren die Fluchtwagen angezündet worden. Die Geldboten blieben unverletzt. Zur Höhe der Beute wurde in beiden Fällen keine Angabe gemacht.

sti/wl (afp, dpa)