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Havertz trifft auch gegen Gladbach doppelt

Sarah Wiertz
23. Mai 2020

Zweites Bundesliga-Geisterspiel, zweiter Doppelpack: Dank Kai Havertz gewinnt Bayer 04 Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach. Seine Formschwäche in der Hinrunde hat den 20-Jährigen offenbar nur noch stärker gemacht.

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Fußball Bundesliga Kai Havertz Bayer Leverkusen
Bild: Getty Images/AFP/I. Fassbender

Den kann man so spielen, muss man aber nicht, und darf man eigentlich schon mal gar nicht: Im eigenen Strafraum, nachdem Leverkusen gerade eine Torchance von Gegner Mönchengladbach vereitelt hat, klärt Kai Havertz die weiterhin gefährliche Situation in der 66. Minute einfach mit einem Beinschuss.

"Ich bin ein Spieler, der eher ein bisschen mit Ruhe glänzt", sagte Havertz einmal in einem Zeit-Interview - eine treffliche Selbstanalyse des 20-Jährigen. Diese Ruhe am Ball demonstrierte Havertz auch bei seinen beiden Toren beim 3:1 (1:0)-Erfolg im Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach. Bei seinem frühen Führungstor behielt er beim Eins-gegen-Eins gegen Torwart Yann Sommer die Nerven, als er den Ball von der rechten Strafraumseite ins lange Eck drückte (7. Minute). Und beim Foulelfmeter nach Videobeweis übernahm er als zweitjüngster Spieler seiner Mannschaft (Moussa Diaby ist 26 Tage jünger) ganz natürlich die Verantwortung und sorgte so nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Markus Thuram (52.) für die erneute Führung der Werkself (58.).

Kai Havertz: 33. Bundesliga-Tor

Nachdem Havertz bereits in der vergangenen Woche ein Doppelpack gegen Werder Bremen gelang, kommt er nun auf 33 Bundesligatore. Er ist damit der zweitjüngste Bundesliga-Profi, der diese Marke erreicht. Er hätte sogar noch ein Tor mehr machen können, aber in der 45. Minute prallte der Ball vom Querbalken ab. "Es war ein Top-Spiel, in dem wir alles raushauen mussten. Ich glaube, wir haben verdient gewonnen", so der deutsche Nationalspieler.

Durch den vierten Bundesliga-Sieg in Folge verdrängt Leverkusen Mönchengladbach von Platz drei und kann sich berechtigte Hoffnungen auf die direkte Champions-League-Teilnahme in der kommenden Saison machen. "Das Ziel ist ganz klar die Champions League. Und wenn wir so weiterspielen, können wir das schaffen", glaubt der offensive Mittelfeldspieler. Spielt das eine Rolle bei seinen Zukunftsüberlegungen?

Wer ist bereit, 100 Millionen zu zahlen?

"Klar, ich persönlich will immer Champions League spielen. Abgesehen davon bin ich Leverkusen sehr dankbar. Deswegen will ich da jetzt nicht darüber sprechen. Es sind noch viele Spiele zu spielen", meint Havertz, dessen Vertrag bis 2022 läuft, ausweichend. Laut unterschiedlichen Medienberichten sollen Leverkusen bereits mehrere Angebote vorliegen, unter anderem von Real Madrid und dem FC Liverpool. Die Frage ist wohl, ob ein Verein während der Corona-Krise bereit ist, die 100 Millionen Euro zu zahlen, die Leverkusen fordert. 

Die Klubs werden aufmerksam verfolgt haben, dass sich Havertz nach einer Formschwäche in der Hinrunde wieder gefangen hat: "Die Zeit hat mich stärker gemacht und mich auf ein besseres Level gebracht", erklärte er kürzlich dem Fernsehsender Sky und kündigte an: "Ich bin noch nicht am Limit, will immer mehr Tore und Vorlagen machen als bisher." Borussia Mönchengladbach hat dies bereits zu spüren bekommen.

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online