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Kampf dem Zika-Virus in Rio

5. Februar 2016

Großer Einsatz gegen eine kleine Mücke: Um die das Zika-Virus übertragende Gelbfiebermücke Aedes aegypti zu bekämpfen, kommen allein im Bundesstaat Rio de Janeiro mehr als 70.000 Soldaten zum Einsatz.

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Brasilien - Maßnahmen gegen Zika Virus - Rio de Janeiro
Bild: Reuters/P. Olivares

Zunächst sollen die Soldaten am 13. Februar an Bewohner der Olympiastadt Informationsmaterial zum Schutz gegen die Moskitos verteilen. Insgesamt werden nach Auskunft des Verteidigungsministeriums bei dem Aktionstag nach Karneval 220. 000 Soldaten landesweit im Einsatz sein.

Ziel ist es, rund drei Millionen Menschen in 356 Städten und Gemeinden zu erreichen. In einer zweiten Etappe sollen dann weitere 50.000 Militärs, begleitet von den Vertretern der Gesundheitsbehörden, in besonders betroffenen Regionen Wohnhäuser desinfizieren. Mit Insektiziden sollen Moskitos und deren Eiablageplätze zerstört werden. Zudem wird in tausenden Schulen über die Gefahren durch die Moskitoart aufgeklärt, die inzwischen auf 81 Prozent der Landesfläche Brasiliens aktiv ist - und dabei auch das gefährliche Dengue-Fieber überträgt.

Schädelfehlbildungen bei Kindern häufen sich

Das Zika-Virus steht im Verdacht, Schädelfehlbildungen bei Kindern auszulösen, wenn sich Schwangere infizieren. Einen definitiven Beweis, dass der Erreger für die sogenannte Mikrozephalie verantwortlich ist, bei der Babys mit zu kleinen Köpfen auf die Welt kommen, gibt es noch nicht. Das Virus, das 1947 im Zika-Wald in Uganda entdeckt worden war und daher seinen Namen trägt, hat sich in wenigen Monaten in großen Teilen Lateinamerikas ausgebreitet. Es gibt eine asiatische und eine afrikanische Variante - in Lateinamerika kommt der asiatische Typ vor, der vermutlich von Reisenden nach Brasilien eingeschleppt worden ist.

In dem südamerikanischen Land ist von Oktober bis Februar die Zahl bewiesener Mikrozephalie-Fälle auf 404 gestiegen - in 17 Fällen konnte nachgewiesen werden, dass sich schwangere Frauen zuvor mit dem Zika-Virus infiziert hatten. 2014 wurden nur 147 bestätigte Mikrozephalie-Fälle registriert.

Karneval in Rio Brasilien
Die Angst vor dem Zika-Virus ist groß, groß ist aber auch der Wunsch, Karneval zu feiernBild: picture-alliance/dpa/Citypress24

Überschattet von Zika wird an diesem Freitag mit der Stadtschlüssel-Übergabe an König Momo und die Karnevalskönigin der offizielle Startschuss für den Karneval in Rio gegeben. Trotz der Zika-Epidemie erwartet die Stadt eine Million Touristen, die Hotels seien wie im Vorjahr zu 85 Prozent ausgebucht. In dem Sambádromo, wo das Defilee der großen Sambaschulen stattfindet, wurden Chemikalien versprüht, um die Moskitogefahr so effektiv wie möglich einzudämmen.

haz/ww (rtr, dpa, afp)