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Kampf um Ölfeld bei Kirkuk

31. Januar 2015

Kurdische Peschmerga-Kämpfer haben ein von IS-Dschihadisten belagertes Ölfeld bei Kirkuk zurückerobert. Zuvor konnten sie einen Überraschungsangriff auf die kurdische Stadt verhindern.

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Rauchwolken über den Ölfeldern von Chubbas (Foto: M. IbrahimAFP/Getty Images)
Bild: M. IbrahimAFP/Getty Images

Die Peschmerga und Polizeikräfte hätten die IS-Milizen nach stundenlanger Belagerung von dem Ölfeld Chubbas in der Provinz Kirkuk vertrieben, sagte Polizei-Brigadegeneral Sarhad Kader. Auch aus acht Dörfern in dem Gebiet sei der "Islamische Staat" (IS) zurückgedrängt worden. Ein IS-Angriff auf die Stadt Kirkuk war zuvor gescheitert.

Die IS-Kämpfer hatten das Ölfeld nach Angaben der kurdischen Kämpfer Freitagnacht eingenommen und 24 Arbeiter als Geiseln genommen. Laut Armee sollen diese aber wohlauf sein. Ein Verschlag, in den sie von den IS-Kämpfern gesperrt wurden, musste zunächst noch auf Sprengfallen überprüft werden.

Bei der Rückeroberung des Ölfelds wurden nach Armeeangaben 40 IS-Kämpfer getötet. Über Opfer aufseiten der Peschmerga wurde nichts bekannt. In der ölreichen Region liefern sich die von der US-Luftwaffe unterstützten Peschmerga und der IS seit einigen Tagen heftige Kämpfe. Seit Freitag flogen die US-Streitkräfte in Kirkuk zehn Luftangriffe. Dabei seien Einheiten und Fahrzeuge des IS sowie von den Dschihadisten genutzte Gebäude zerstört worden.

Schutz der wichtigen Öl- und Gasindustrie Iraks

Kirkuk mit etwa einer Million überwiegend kurdischen Einwohnern ist ein Zentrum der irakischen Erdölindustrie. Seit sich die irakische Armee im vergangenen Jahr nach heftigen Angriffen durch die IS-Miliz weitgehend zurückgezogen hat, verteidigen Peschmerga die Stadt und die gleichnamige Provinz. Sie werden hierbei aus der Luft von Kampfflugzeugen einer internationalen Allianz unter der Führung der USA unterstützt.

Das vom IS kurzzeitig besetzte Ölfeld wird seit Mitte Juni vergangenen Jahres von den Peschmergas geschützt. Mit einem täglichen Ausstoß von 25.000 Barrel Öl gehört es zu den größten Feldern des Landes. Schäden an den Öl- und Gaseinrichtungen in der nördlichen Provinz hätten für das Land schwerwiegende Folgen. Im Haushalt 2015 ist der Export von täglich 300.000 Tonnen Erdöl aus Kirkuk vorgesehen.

Die im syrischen Bürgerkrieg erstarkten IS-Extremisten haben im Irak und in Syrien weite Landstriche unter ihrer Kontrolle. Zuletzt gelang es den kurdischen Kämpfern, die Stadt Kobane nahe der türkischen Grenze nach vier Monaten Belagerung und Kämpfen mit dem IS zu befreien.

fab/kle (afp, dpa, rtr)