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Kampf um Europa

13. Juli 2013

Der satirische deutsche Bildhauer Peter Lenk hat wieder zugeschlagen. Auch seine neueste Skulptur nimmt die Mächtigen auf die Schippe – und hat doch ein ernstes Thema: den "Kampf um Europa".

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Detailansicht der Lenk-Skulptur "Kampf um Europa" in Radolfzell am Bodensee (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Skulptur in Radolfzell am Bodensee ist 13 Meter hoch und zeigt die gleichnamige griechische Göttin, die von mehreren kleinen Figuren belagert werden. Sie hängen an ihren nackten Brüsten, sitzen auf ihrem Kopf oder bedienen zu ihren Füßen eine Fernbedienung.

Wie immer bei Lenk sehen sie Prominenten sehr ähnlich. Dieses Mal trifft es unter anderen Bundeskanzlerin Angela Merkel, SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes Andreas Voßkuhle und den EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy.

Der Kopf von Bundeskanzlerin Merkel zwischen den Füßen der Europa ( Foto: dpa)
Liegt Europa zu Füßen: Bundeskanzlerin Angela MerkelBild: picture-alliance/dpa

Die Mächtigen auf die Schippe nehmen

"Wer denkt heute noch an den griechischen Mythos, wenn er von Europa spricht?", fragte Lenkbei der Enthüllung seines Werkes. "Pleite-Griechen, Schuldenstaat, Milliardenhilfe sind die Schlagwörter von heute. Geld, Geld, Geld hat die Götter von damals verdrängt".

Der für seine Satire bekannte Bildhauer nimmt in seinen Werken schon seit Jahren die Mächtigen auf die Schippe – oder auf den Arm. Seine Skulpturen stehen vor allem im Bodenseeraum, aber auch, wie der "Mauerkieker", in Berlin.

Blick auf die "Imperia" durch die Beine von zwei Menschen (Foto: dpa)
Ein Wahrzeichen der Stadt Konstanz: Peter Lenks "Imperia"Bild: picture-alliance/dpa

Sein bekanntestes Werk, um das es anfangs viel Streit gab, steht in der Hafeneinfahrt von Konstanz. Die neun Meter hohe "Imperia" erinnert seit zehn Jahren an die Huren zur Zeit des Konstanzer Konzils (1414 – 1418). Die Figur trägt in einer ihrer Hände den Teufel, in der anderen den Papst. Heute gehört die Statue zu den Wahrzeichen der Bodenseestadt.

gmf/uh (dpa)