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Kanu/Kajak

Jens Krepela

Eine moderne Sportart mit uralten Wurzeln: Kanufahren ist bereits seit mehr als 70 Jahren olympische Disziplin. Die deutschen Athleten gehören dabei traditionell zu den erfolgreichsten Mannschaften.

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Piktogramm für den Kanu- und Kajaksport bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, China. Foto: +++(c) Picture-Alliance / ASA+++
Bild: picture-alliance/ dpa

Nicht rückwärts wie beim Rudern, sondern mit kräftigen Paddelschlägen vorwärts übers Wasser, das unterscheidet den Kanu- von Ruderrennsport. Über 20 Kilometer pro Stunde werden die Athleten dabei schnell. Eine Faszination die auch Fanny Fischer, eine junge deutsche Medaillenhoffnung für Peking, gepackt hat. „Für Zuschauer ist es schon interessant, sagt sie, aber wenn man selbst so ein Boot beschleunigt ist das schon ein wahnsinniges Gefühl.“


Kajak oder Canadier ?

Piktogramm für Kanu- und Kajak-Slalom bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, China. Foto: +++(c) Picture-Alliance / ASA+++
Bild: picture-alliance/ dpa

Zwei Bootsklassen werden im Kanurennsport unterschieden – beide aber haben ihre Wurzeln in Nordamerika. Die oben offenen Canadier wurden von den dortigen Indianern zur Jagd und zum Fischfang genutzt. Canadier werden kniend mit einem Stechpaddel gefahren. Kajaks dagegen sind geschlossene Boote mit einer Luke. Darin sitzen bis zu vier Athleten und bewegen das Boot mit Doppelpaddeln vorwärts. „Kraft, Talent und viel Ausdauer gehören dazu,“ erklärt Fanny Fischer die speziellen Anforderungen dieser Sportart.


Rhythmusgefühl und Ausdauer sind gefragt

Die Kanuten können auf eine lange olympische Tradition zurückblicken. 1936 bei den Spielen in Berlin standen Kanurennen erstmals im Wettkampfprogramm. Damals wurden Distanzen von bis zu 10 000 Metern gefahren. Heute sind die Olympischen Rennen kürzer und dafür rasanter: 500 und 1000 Meter sind die Strecken lang – Männer und Frauen gehen allein, oder in Zweier und Vierer-Teams an den Start. In den Mannschaftswettbewerben ist Zusammenspiel gefragt meint Fanny Fischer. „Die Partner müssen ihren Schlagrhythmus optimal aufeinander abstimmen,“ sagt sie.


Eine Olympia-Legende als Tante

Kanu-Legende Birgit Fischer geann 12 Medaillen bei sechs Olympischen Spielen, davon acht mal Gold - hier 2004 in Schinias nahe Athen(AP Photo/Mark J. Terrill)
Kanu-Legende Birgit FischerBild: AP

Fanny Fischer kann bei ihrer noch jungen Karriere auf die Erfahrung ihrer Tante zurückgreifen. Birgit Fischer ist die erfolgreichste deutsche Olympionikin und damit auch international eine Legende. Zwölf Medaillen holte sie insgesamt bei sechs Olympiateilnahmen, acht mal davon Gold. Jahrzehntelang bildete sie damit die Spitze einer traditionell sehr erfolgreichen deutschen Mannschaft. Bei den letzten Olympischen Spielen in Athen beispielsweise sammelten die Kanuten den Großteil aller deutschen Medaillen.


Spannende Wettkämpfe dank großer Konkurrenz

Doch die Konkurrenz ist international gewachsen, weiß auch Fanny Fischer: „ Die Ungarn sind jedes Jahr sehr stark, Polen und Frankreich stellen starke Teams. Bei den Männern ist auch noch mit den Teams aus Kanada, Großbritannien und Australien zu rechnen.“ Besonders gespannt ist Fischer aber auf den Auftritt der Chinesen in Peking. Seit Jahren läuft ein spezielles Trainingsprogramm, um die Kanuten perfekt auf den August 2008 vorzubereiten.

Die Britin Helen Reeves im K1 Frauen-Wettbewerb bei den Wildwasserwettbewerben in Athens 2004 (AP Photo/Lefteris Pitarakis)
Kampf im WildwasserBild: AP

Seit 1992 gehört auch der Wildwasserslalom zum festen olympischen Programm. Mit Kraft und Geschicklichkeit müssen die Sportler in tosenden Wassermassen einen Parcours von Toren durchfahren. Auch in dieser Disziplin gehören Deutschlands Kanuten zu den Favoriten in Peking.