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Kardinal kritisiert Besteller-Roman "Sakrileg"

14. März 2005
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Grobe Geschichtsklitterung und den Versuch einer Diskreditierung der katholischen Kirche wirft der italienische Kardinal Tarcisio Bertone dem Bestseller-Autor Dan Brown vor. In seinem Roman "Sakrileg" (im Original: "The Da Vinci Code") habe Brown die gesamte Grals-Tradition verdreht und die Geschichte manipuliert, sagte der Erzbischof von Genua in einem Interview der Tageszeitung "il Giornale". Die Konstruktion, dass Jesus Kinder mit Maria Magdalena gezeugt habe, sei absurd.

Ebenso frei erfunden sei die Behauptung, dass die katholische Kirche das weibliche Element aus der Religion herausgedrängt habe. Bertone erinnerte daran, dass Frauen in den Evangelien eine herausragende Rolle spielten. Als weiteres Beispiel für die Bedeutung der Frau in der Kirche nannte er die Tradition der Marienverehrung.

Als "Ammenmärchen" bezeichnete der Kardinal jene Inhalte, die Brown den apokryphen Evangelien zuschreibt. Falsch sei auch die Behauptung, dass der Kanon der Evangelien unter Kaiser Konstantin beschlossen worden sei. Dieser Vorgang habe vielmehr schon im zweiten Jahrhundert stattgefunden. Bertone betonte, es sei frappierend und Besorgnis erregend, wie viele Menschen die in dem Roman zusammengestellten Lügen und Fälschungen für Wahrheit hielten.