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Bedeuten Braunalgen das Ende der Karibik-Strände?

Katja Döhne
13. November 2018

Was hilft gegen stinkende, schleimige Braunalgen, die sich an Karibikstränden breitmachen? In Mexiko hofft man auf eine schützende Barriere im Meer. Aber es gibt noch andere Ideen.

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Mexiko: Menschen neben Haufen von Sargassum-Braunalgen am Strand
Bild: DW/Katja Döhne

Invasion der Braunalgen in Mexiko

Wer an die Karibik denkt, denkt wohl vor allem an kristallklares Wasser und weiße Sandstrände. Seit ein paar Jahren stimmt das Bild nicht mehr überall, denn große Mengen von übel riechenden, braunen Algen machen Touristenmetropolen wie Cancun und Tulum das Leben schwer.

Diese frei schwimmenden Pflanzen sind auch als Sargassum oder Golftang bekannt. Normalerweise kommen sie in der Sargassosee vor, einem Meeresgebiet östlich von Florida, wo es üblicherweise viel kälter ist als in der Karibik.

Doch die Algen können sich heute gut ausbreiten, weil es in ihrer ursprünglichen Heimat immer wärmer wird, eine Entwicklung, die durch den Klimawandel angetrieben wird. Reichlich Nährstoffe finden die Pflanzen in ihrer neuen Heimat ebenfalls, weil die Gewässer mit Düngemitteln verunreinigt sind.

Dass die Algen nun an die Strände gespült werden und der Karibik ihren Flair nehmen, hat nicht nur Auswirkungen auf den Tourismus. Genauso, wenn nicht härter, ist die Artenvielfalt des Meeres betroffen. Die Eindringlinge atmen den Meeresbewohnern sprichwörtlich den lebensnotwendigen Sauerstoff weg.

Wie es im Augenblick scheint, wird sich so schnell an der Situation nichts ändern. Ganz im Gegenteil: Barbados hat in diesem Jahr wegen der Algeninvasion den Notstand ausgerufen.

In Mexiko will man das Problem nun technisch lösen. Eine Lösung könnte eine Barriere sein, die den Algen den Weg versperrt. Auch die Gewinnung von Biogas aus den Pflanzen oder deren Umwandlung in Baumaterial wird diskutiert. Ob das am Ende aber reicht, um der Lage Herr zu werden? Das steht in den Sternen.

Ein Film von Katja Döhne