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Karlspreis für Martin Schulz

13. Dezember 2014

Er ist einer der bekanntesten Europa-Politiker: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. Sein Einsatz für ein demokratisches Europa wird nun mit dem Internationalen Karlspreis 2015 ausgezeichnet.

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Martin Schulz vor dem Sternenkranz der EU (Foto: AFP)
Bild: AFP/Getty Images/P. Hertzog

Martin Schulz habe die europäische Demokratie belebt und sei einer ihrer herausragenden Repräsentanten, begründet das Karlspreisdirektorium in Aachen seine Entscheidung, den Präsidenten des EU-Parlaments mit dem Internationalen Karlspreis zu ehren.

Europa demokratischer gemacht

Das Komitee würdigt insbesondere Schulz' Einsatz für die Direktwahl der Spitzenkandidaten bei der Europawahl 2014. Damit habe er einen wichtigen Baustein für den Neustart der europäischen Demokratie beschrieben. "Die im Jahr 2014 getroffene Entscheidung über die neue Kommission und die Rolle des Europäischen Parlamentes waren für die Demokratisierung der EU ein historischer Meilenstein", heißt es in der Begründung.

Der SPD-Politiker hatte schon vor seiner Nominierung als erster Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokraten die anderen Parteienfamilien unter Zugzwang gesetzt, sich für die Wahl auf einen Anwärter für das Amt des Kommissionspräsidenten zu verständigen. Durch das maßgebliche Engagement seines Präsidenten habe das Europäische Parlament nur einen Kandidaten als EU-Kommissionspräsidenten akzeptiert, der auch durch die Bevölkerung legitimiert ist, stellte das Karlspreisdirektorium in Aachen fest.

Generell habe sich Schulz als Vordenker um die Stärkung des Parlaments, des Parlamentarismus und der demokratischen Legitimation der Europäischen Union verdient gemacht.

Preis für den Frieden

Schulz wurde am 20. Dezember 1955 in Eschweiler geboren. Der gelernte Buchhändler wurde 1984 Bürgermeister in Würselen, einer Nachbarstadt seines Heimatortes. Seit 1994 gehört Schulz als Abgeordneter der SPD dem Europäische Parlament an. Im Januar 2012 übernahm der streitlustige und wortgewaltige Fraktionschef der Sozialdemokraten den Vorsitz des Parlaments. Seither kämpft er dafür, dass die Volksvertretung bei europäischen Entscheidungen mehr Mitsprache erhält.

Der Internationale Karlspreis zu Aachen wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische Einigung und den Frieden in Europa verliehen. Er wurde im Dezember 1949 von der Aachener Bürgerschaft ins Leben gerufen und gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen in Europa. In diesem Jahr war EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy geehrt worden.

Die Preisübergabe erfolgt traditionell an Christi Himmelfahrt im Krönungssaal des Rathauses der Stadt Aachen. Zu den weiteren Trägern gehörten Konrad Adenauer, Francois Mitterand, Helmut Kohl, Vaclav Havel, Tony Blair, Bill Clinton und Angela Merkel. 2004 erhielt Papst Johannes Paul II. einen Außerordentlichen Karlspreis.

cw/rb (dpa, kna, karlspreis.de)