Kauft sich GM bei Peugeot ein?
28. Februar 2012In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der französische Autokonzern PSA Peugeot-Citroën mit dem amerikanischen Autobauer GM über eine Kooperation verhandelt. Von einer Zusammenarbeit bei der Motorenentwicklung und beim Einkauf erhoffen sich die Firmen einen Anschub für ihr Europa-Geschäft. Beide Konzerne schreiben auf diesem wichtigen Markt Rote Zahlen.
Zunächst hatte es geheißen, es würde lediglich über eine Zusammenarbeit, aber keinesfalls über eine Fusion verhandelt. Inzwischen erscheint aber immer wahrscheinlicher, dass GM Anteile von PSA erwerben wird. Im Gespräch ist eine GM-Beteiligung am PSA-Konzern in Höhe von fünf bis sieben Prozent. Nach aktuellem Marktwert würde ein Fünf-Prozent-Paket von Peugeot-Citroën rund 180 Millionen Euro kosten.
Gerüchte lassen Peugeot-Aktie abheben
Wie weit die Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit mit GM oder den Verkauf eines Aktienpaketes an die Amerikaner gediehen sind, wollte PSA-Manager Guillaume Faury in Paris nicht kommentieren. Er bestätigte zwar, dass Verhandlungen geführt werden, sagte aber nicht, mit wem. Er versicherte lediglich, dass die anderen Konzerne, mit denen Peugeot-Citroën bei der Entwicklung von Motoren zusammenarbeitet, Ford und BMW nämlich, vor dem Abschluss der Verhandlungen informiert würden.
Ebenso wollte Faury nicht bestätigen, dass die Verhandlungen bereits kurz vor dem Abschluss stünden. Das hatten verschiedene Medien bereits verkündet. Beobachter erwarten, dass die Zusammenarbeit der beiden Autokonzerne beim Genfer Autosalon öffentlich gemacht werden soll, und der beginnt am 8. März.
Unbeeindruckt von der Zurückhaltung der Manager, ihre Verhandlungen zu bestätigen, zeigten sich am Dienstag die Börsianer. Die noch unbestätigten Meldungen von einem bevorstehenden Einstieg GMs bei PSA Peugeot-Citroën taten dem Kurs der französischen Autoaktie ausgesprochen gut: Die Papiere legten um fast zehn Prozent zu.
dk/sc (afp, rtr, dapd, dpa)