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Kaymer fällt zurück - Dunne überrascht

Calle Kops20. Juli 2015

Martin Kaymer rutscht bei den British Open im schottischen St. Andrews nach einer schwachen dritten Runde ins Mittelfeld ab. An der Spitze lässt der 22 Jahre alte irische Amateurgolfer Paul Dunne aufhorchen.

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Schottland Golfsport British Open Martin Kaymer
Bild: Reuters/R. Cheyne

Graues Mittelmaß statt Top-Ten-Chance: Irgendwie hatte Martin Kaymer diese Sache mit dem Moving Day falsch verstanden. Am "Tag der Bewegung", also der dritten Runde bei der 144. British Open, wollte auch Deutschlands Top-Golfer im Klassement nach vorne preschen. Kaymer aber spielte am Sonntag bei nahezu optimalen Bedingungen nur eine 70 - und fiel im Tableau wegen der ganz starken Leistungen der Konkurrenz mit insgesamt 211 Schlägen vom 25. auf den 33. Platz zurück.

Dabei hätte der ehemalige Branchenführer doch eigentlich nur bei seinem Flight-Partner Padraig Harrington spicken müssen. Auch der Ire, zweimaliger Open-Champion, belegte zur Halbzeit den 25. Rang. Anders als Kaymer aber präsentierte sich Harrington in glänzender Verfassung und ging als Fünfter ebenso wie der tagesbeste Australier Marc Leishman (64 Schläge/Platz sechs) auf Tuchfühlung zur Spitze.

Amateur Dunne mit Siegchancen

Die Führung übernahmen mit insgesamt 204 Schlägen Louis Oosthuizen aus Südafrika, Jason Day aus Australien und sensationell auch der 22 Jahre alte irische Amateur Paul Dunne. Der schwächelnde Halbzeitführende Dustin Johnson aus den USA (209 Schläge) fand sich am Sonntag nach einer indiskutablen 75, der zweitschlechtesten Runde des Tages, auf dem 18. Rang wieder.

Dunne kann das Turnier als vierter Amateur gewinnen. Mit einer Bogey-freien Runde spielte sich der im April an der Universität in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama examinierte Student an die Spitze des einzigen europäischen Majors. "Es ist surreal, dass ich die Open anführe, aber ich kann schon realisieren, dass ich die drei guten Runden spielte", sagte der Ire nach seiner 66er-Runde.

Paul Dunne bei einem Schlag (Foto: REUTERS/Eddie Keogh)
Der irische Amateur Paul Dunne bleibt trotzt seiner Spitzenposition bei den British Open ganz gelassenBild: Reuters/E. Keogh

"Wenn wir hier einen Amateur-Wettbewerb spielen würden, wäre ich nicht überrascht über meine Ergebnisse. Nun ist es glücklicherweise beim größten Turnier der Welt passiert", meinte der Golfer aus Dublin, der noch in diesem Jahr Profi werden will. Der letzte Amateur, der die Open Championship gewinnen konnte, war Bobby Jones im Jahr 1930. "Hoffentlich spiele ich wieder so gut. Aber wenn nicht, werde ich auch überleben", sagte Dunne.

Favorit Spieth holt auf

Die Konkurrenz allerdings schläft nicht: Seinen bislang besten Tag erwischte Topfavorit Jordan Spieth aus den USA, der mit einer 66 auf den vierten Platz vorrückte und als erster Jäger des Führungstrios beim dritten Major des Jahres nun den dritten Triumph vor Augen hat. Den Grand Slam mit Siegen bei den US Masters, den US Open, den British Open und der PGA Championship hat noch kein Golfer geschafft.

Eigentlich hätte am Sonntagabend bereits der Sieger des ältesten noch ausgespielten Turniers gekürt werden sollen. Da zunächst am Freitag die zweite Runde wegen Regens unterbrochen und schließlich wegen Dunkelheit abgebrochen worden war und am Samstag diese dann wegen starker Winde nur beendet wurde, verlängerte sich "The Open" zum zweiten Mal. 1988 war die Entscheidung über den Sieg auch erst am Montag gefallen.

Dass Altmeister Bernhard Langer den Showdown um die begehrte Siegertrophäe "Claret Jug" noch vor Ort erleben wird, dürfte für den 57-Jährigen schon ein Erfolg sein. Mit den Besten kann der amtierende Senior Open Champion allerdings nicht mehr mithalten, was seine schwache 73 am Sonntag untermauerte. Mit 217 Schlägen wird Langer an Position 78 geführt und am Montag äußerst früh auf die Runde gehen.

ck/tk (sid, dpa)