1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kein Ende der Waldbrände in Russland

11. August 2010

Russlands Wälder brennen weiter: Die Einsatzkräfte kämpfen gegen die Feuer und gegen ein Übergreifen auf Atomanlagen des Landes. Ministerpräsident Putin setzte sich derweil selbst in einem Löschflugzeug in Szene.

https://p.dw.com/p/Oi0h
Waldbrand (Foto: AP)
Bild: AP

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt davor, dass aufgrund der Katastrophe in nuklear verseuchten Gebieten radioaktive Partikel in die Luft gelangen könnten. Dies sei problematischer als die Gefährdung von Atomanlagen. Die russischen Behörden hingegen gaben in diesem Punkt Entwarnung.

Putin im Löschflugzeug

Ministerpräsident Putin und Löschkräfte (Foto: dpa)
Zeigt sich gerne an der Seite der Feuerwehrleute: Ministerpräsident PutinBild: AP

Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin betätigte sich unterdessen medienwirksam bei der Bekämpfung der Waldbrände als Co-Pilot eines Löschflugzeugs. Fernsehteams begleiteten den früheren Präsidenten, als er 200 Kilometer südöstlich von Moskau per Knopfdruck die Wassermassen auf einen brennenden Wald niederließ. Agenturberichten zufolge wandte sich Putin anschließend an den Piloten mit der Frage: "War das in Ordnung?" Die Antwort habe gelautet: "Ein Volltreffer."

Die Weltgesundheitsorganisation äußerte sich besorgt wegen der hohem Smog-Belastung in Russland. In vielen Regionen liege die Konzentration an schädlichen Gasen weit über den zulässigen Grenzwerten.

Zahl der Notrufe steigt

In Moskau ließ der dichte Smog etwas nach. Der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow, von Ministerpräsident Putin einbestellt, bezeichnete die Lage dessen ungeachtet als schwierig. Er versicherte aber zugleich, dass die Gesundheitsbehörden alles Notwendige unternähmen, um die Situation für die Bewohner erträglicher zu machen. Die Zahl der Notrufe sei seit Beginn der Hitzewelle um etwa ein Viertel gestiegen.

Soldaten mit Gesichtsmasken (Foto: AP)
Soldaten im EinsatzBild: AP

Das US-Außenministerium hat angesichts der schweren Wald- und Torfbrände von Reisen nach Russland abgeraten. Mitarbeitern der US-Botschaft in Moskau, die nicht unbedingt gebraucht werden, und ihren Familien sei die Abreise erlaubt worden, teilte das Ministerium in Washington mit. Reisen nach Russland sollten nach Möglichkeit verschoben werden.

Weizenernte ruiniert?

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bot der russischen Regierung die Hilfe der Vereinten Nationen an. Wirtschaftlich gesehen haben die Brände vor allem bei der Weizenernte größte Schäden angerichtet. Die russische Regierung hat deshalb für den Rest des Jahres alle Weizenexporte verboten. Der stellvertretende Ministerpräsident Viktor Subkow erwägt allerdings, dieses Verbot wieder aufzuheben. Vorher sollten aber alle Ernteerträge vollständig erfasst werden.

Autor: Marko Langer (apn, dpa)

Redaktion Gerhard M Friese