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Woodstock-Revival abgesagt

1. August 2019

Miley Cyrus, Jay-Z, John Fogerty, The Dead & Co. und Santana wollen nicht mehr mitmachen, und auch die Investoren sind abgesprungen. Deshalb wird das Woodstock-Revival nicht stattfinden - zum Leidwesen vieler Fans.

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USA 2009 | Schauplatz des Woodstrock-Festivals
"Woodstock oder gar nichts" lautet hier das MottoBild: picture-alliance/AP Photo/C. Chernin

Es sollte eines der Highlights dieses Musik-Sommers werden. Jetzt wurde das Woodstock-Jubiläumsfestival zwei Wochen vor Beginn abgesagt. Also keine Neuauflage des bis heute legendären Mega-Events, bei dem 1969 rund 400.000 Love-and-Peace beseelte, überwiegend junge Menschen vier Tage lang feierten.

Auf der offiziellen Webseite zum geplanten Revival wurden die Tage, Stunden und Minuten bis zum Start heruntergezählt - mit dem Versprechen, dass "der Ticketverkauf bald starten" werde. Dabei verdichtete sich schon länger das, was die Organisatoren in der Nacht zum Donnerstag (01.08.2019) mitteilten: Die geplante Neuauflage zum 50. Jubiläum wird nicht stattfinden.

Organisator Michael Lang, der schon 1969 geholfen hatte, das Original auf die Beine zu stellen, sagte in Nacht zu Donnerstag in New York: "Wir sind traurig, dass eine Reihe von unvorhergesehenen Rückschlägen es unmöglich gemacht hat, das Festival aufzuziehen, das wir uns vorgestellt hatten - mit dem großartigen Line-up das wir gebucht hatten, und dem sozialen Engagement, das wir vorhergesehen hatten."

Planung mit Hindernissen

Eine Menschenmenge beim Woodstock-Festival 1969
400.000 Besucher kamen 1969 zum Woodstock-Original Bild: picture-alliance/akg-images

Im Januar dieses Jahres hatte Lang seine Pläne für eine Neuauflage verkündet: Vom 16. bis 18. August wollte er in dem Ort Watkins Glen im Norden des Bundesstaates New York, etwa 200 Kilometer vom Originalschauplatz entfernt, ein Woodstock-Revival veranstalten. In den Wochen und Monaten danach wurden immer neue prominente Teilnehmer bekannt: Miley Cyrus, Jay-Z, The Killers, Imagine Dragons und The Zombies.

Doch dann häuften sich die Negativschlagzeilen: Die Veranstaltungsstätte sagte ab, eine weitere ebenfalls. Investoren und Künstler zogen sich zurück. Schließlich verkündeten die Organisatoren, das Woodstock-50-Festival solle in der Nähe der US-Ostküstenmetropole Baltimore stattfinden. Berichten zufolge war es zuletzt nur noch für einen Tag bei freiem Eintritt geplant, das Line-Up war komplett von der Webseite verschwunden.

Viele Fans hofften bis zuletzt auf eine Wiederauflage. "Gebt niemals auf! Wir wollen Woodstock", wurde in sozialen Medien kommentiert, oder: "Gerade in diesen Zeiten brauchen wir Woodstock 50 so dringend." Andere Fans machten aber auch ihrem Ärger über die ungewisse Situation Luft. Welche finanziellen Konsequenzen die Absage für die Organisatoren hat, wurde zunächst nicht bekannt.

Höhepunkt der Hippie-Bewegung

USA Woodstock 1969 - Jimi Hendrix
Jimmy Hendrix spielte sein Publikum schwindelig Bild: picture-alliance/MediaPunch/P. Tarnoff

Das originale Woodstock-Festival gilt bis heute als Höhepunkt und fast schon Endpunkt der Hippie-Bewegung in den USA. Damals waren zwischen dem 15. und 18. August 1969 etwa 400.000 Menschen nach Bethel im US-Bundesstaat New York gekommen, um 32 Bands und Solokünstler zu hören. Folk, Rock, Psychedelic Rock, Blues und Country  - alles war dabei. Musiker wie Jimi Hendrix, Janis Joplin, Joe Cocker, Joan Baez oder die Rockband The Who begeisterten seinerzeit die Massen.

Die Werte von Woodstock

In Bethel, wo an der Festivalwiese von damals heute ein Museum mit Konzertstätte steht, sind zum 50. Jubiläum nach wie vor Veranstaltungen geplant. Unter anderem stehen zwischen dem 16. und 18. August Konzerte von Ringo Starr, Gitarrenlegende Carlos Santana und John Fogerty auf dem Programm. Er unterstütze diese Veranstaltungen, sagte Michael Lang nun, nachdem seien eigenen Pläne für ein Revival scheiterten. "Meine Gedanken richten sich nach Bethel und auf die dortige Feier des 50. Jahrestages, um unsere Werte des Mitgefühls, der Menschenwürde und der Schönheit unserer Unterschiede, die von Woodstock gefeiert wurden, neu zu betonen."

kk/suc (dpa. AFP)