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Keine Spur vom "Nazi-Goldzug"

15. Dezember 2015

Aus der Traum vom Nazi-Gold: Polnische Wissenschaftler haben keine Spur von dem mysteriösen Panzerzug in Niederschlesien entdeckt, mit dessen angeblicher Entdeckung zwei Hobbyhistoriker für Schlagzeilen gesorgt hatten.

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Ein Fremdenführer zeigt im September eine Info-Mappe zu dem "Goldzug" (Foto: dpa)
Ein Fremdenführer zeigt im September eine Info-Mappe zu dem "Goldzug"Bild: picture alliance/ZB/A. Burgi

Hartnäckig halten sich in Polen seit Jahrzehnten Gerüchte um zwei verschwundene Nazi-Züge voller Gold, Schmuck und Kunstwerke. Der Pole Piotr Koper und der Deutsche Andreas Richter rannten daher offene Türen ein, als sie im August mit der Nachricht an die Öffentlichkeit gingen, sie hätten einen 98 Meter langen Zug gefunden, der in der Gegend um Walbrzych (Waldenburg) in acht bis neun Metern Tiefe vergraben sei.

Doch nun folgte die Ernüchterung. "Nach unseren Erkenntnissen gibt es vielleicht einen Tunnel in dem Gebiet, aber keinen Zug", sagte der Geologe Janusz Madej von der Wissenschaftlich-Technischen Universität in Krakau. Das berichtete die Agentur PAP. Die Forscher verwendeten Magnetfelddetektoren, um das Gebiet an einer Bahnstrecke abzusuchen.

Touristen Anfang September am Eingang eines von den Nazis angelegten Tunnelsystems in Walbrzych (Foto: dpa)
Touristen Anfang September am Eingang eines von den Nazis angelegten Tunnelsystems in WalbrzychBild: picture alliance/ZB/A. Burgi

Koper und Richter hatten vom angeblichen Fund eines beladenen Zugwracks berichtet, das mit bis zu 300 Tonnen Gold oder auch Waffen-Prototypen beladen sei. Danach herrschte große Aufregung, zahllose Schatzsucher und Neugierige kamen in die Gegend, um nach dem Zug zu suchen.

Die Hobby-Archäologen glauben weiterhin an ihren Zug. Sie präsentierten ebenfalls am Dienstag ihre eigenen Untersuchungsergebnisse. Darin verwiesen sie auf Anomalitäten in Bodenradarbildern, die auf einen Schatz aus dem Zweiten Weltkrieg hindeuteten. Die Nazis sollen den Goldzug ihrer Darstellung nach am Ende des Zweiten Weltkriegs vor der heranrückenden Sowjet-Armee versteckt haben.

Die polnische Armee hatte den angeblichen Fundort auf mögliche Kriegsbomben und Minen untersucht und das Gebiet Anfang Oktober für sicher erklärt.

stu/fab (afp, dpa)