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Einreisestopp für Westafrikaner

17. August 2014

Die afrikanischen Regierungen sind wegen der Ebola-Epidemie nervös. Um ihre Bevölkerung zu schützen, greift Kenia nun zu einer drastischen Maßnahme. In einem weiteren betroffenen Land fliehen die Ärzte aus den Kliniken.

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Kenya Airways Flughafen Nairobi ARCHIV (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Kenia schließt die Grenzen für Reisende aus Liberia, Sierra Leone und Guinea. Ab kommenden Dienstag Mitternacht werden Personen aus den von Ebola am schlimmsten betroffenen Ländern nicht mehr ins Land reingelassen, wie das Gesundheitsministerium in Nairobi mitteilte. Der Gesundheitsminister James Macharia begründete die Maßnahme mit der "Sorge um die Volksgesundheit".

Gleichzeitig kündigte die Fluggesellschaft Kenya Airways an, ihre Flüge nach Liberia und Sierra Leone ebenfalls ab Dienstag auszusetzen. Zu Guineas Hauptstadt Conakry unterhält Kenias nationale Fluggesellschaft keine Verbindungen.

Mit dem Einreisestopp für westafrikanische Reisende reagiert die Regierung in Kenia auf die Warnung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Vor wenigen Tagen hatte die WHO auf ein erhöhtes Risiko in Kenia hingewiesen - für das Übergreifen der Ebola-Epidemie aus Westafrika. Der Flughafen in der Hauptstadt Nairobi gilt als ein wichtiges regionales Drehkreuz im afrikanischen Luftverkehr. Tote gab es wegen dem Ebola-Virus in Kenia bisher nicht - vier Verdachtsfälle sind zudem als negativ getestet worden, wie der staatliche Gesundheitsdienst mitteilte.

Ärzteflucht in Nigeria

Die Ebola-Epidemie, die von der WHO vor wenigen Wochen zum internationalen Gesundheitsnotfall erklärt wurde, hat bisher mehr als 1100 Menschen getötet. In Guinea, dem Land mit den ersten gemeldeten Fällen, wird eine Klinik im Südosten des Landes neu geöffnet, um Patienten aus Liberia und Sierra Leone aufzunehmen.

Die Behörden befürchten, dass die schlechte Situation des liberianischen Gesundheitssystem Auswirkungen für eine weitere Ausbreitung der Epidemie haben wird. Ein Sprecher des Gesundheitsministerium sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Unsere Staatsbürger, die sich in Liberia befinden und erkrankt sind, wollen wahrscheinlich zurückkommen, um in Guinea eine bessere Behandlung zu bekommen."

Auch in Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land auf dem Kontinent, sind bisher elf Fälle bestätigt worden. Vier Menschen sind an der hochansteckenden Krankheit gestorben. Das bisher letzte nigerianische Opfer ist eine junge Krankenschwester. Sie hatte Kontakt mit einem Berater der liberianischen Regierung, der im Juli am Flughafen in Lagos zusammengebrochen war.

Ärzte und Pfleger in Nigeria fürchten sich nun vor einer weiteren Ansteckung - und flüchten aus den Krankenhäusern. Besonders betroffen von dieser Personalflucht, wie die Zeitung "Punch" berichtet: das Yaba Mainland Hospital in Lagos, wo mehrere Infizierte auf einer Isolierstation liegen. Viele Mediziner hätte auf Druck ihrer Familien die Klinik verlassen.

zam/kle (afp, dpa, rtr)