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Kerber quält sich in Runde zwei

Calle Kops sid, dpa
16. Januar 2017

Angelique Kerber startet mit einem Sieg in die Australian Open. Dabei hat die Titelverteidigerin allerdings mehr Mühe als erwartet. In der zweiten Runde kommt es für Kerber nun zu einem deutschen Duell.

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Angelique Kerber spielt eine Rückhand (Foto: picture-alliance/AP Photo/A. Favila)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Favila

352 Tage nach ihrer Sternstunde Down under hat Angelique Kerber ihre Mission Titelverteidigung bei den Australian Open mit einem Zittersieg begonnen. Die Deutsche musste beim 6:2, 5:7 und 6:2 gegen Lesia Zurenko aus der Ukraine über die volle Distanz von drei Sätzen gehen. In ihrer ersten Grand-Slam-Partie als Nummer eins hatte Kerber beim Stand von 5:4 im zweiten Satz bereits einen Matchball, vergab diesen aber und verlor danach den Faden. "Ich bin einfach nur glücklich, eine Runde weiter zu sein. Das ist das, was zählt", sagte die Titelverteidigerin.

Vieles erinnerte an ihr Erstrundenmatch vor einem Jahr, als sie gegen die Japanerin Miskai Doi sogar einen Matchball abwehren musste. Nach 2:04 Stunden verließ Kerber dann doch glücklich die Rod-Laver-Arena, in der sie am 30. Januar 2016 von der Top-Ten-Spielerin zum Champion geworden war. "Es war wichtig, sich durchzubeißen", resümierte Kerber.

Durchwachsene Leistung 

Zwei Tage vor ihrem 29. Geburtstag hatte Kerber im Melbourne Park leichte Anlaufschwierigkeiten. Die ersten sechs Punkte in der Night Session machte bei sommerlichen Temperaturen Außenseiterin Zurenko. In der Folge agierte Kerber dann aggressiver und nutzte gleich ihren ersten Breakball zum 3:2. Mit einem Aufschlagwinner holte sich die Favoritin nach 27 Minuten den ersten Satz und zeigte erleichtert die Faust.

Doch eine 5:3-Führung und einen Matchball im Spiel darauf konnte Kerber nicht nutzen. Zurenko witterte ihre Chance und holte sich Satz zwei. Danach haderte Kerber immer wieder mit sich. Doch die Vorentscheidung fiel, als ihr im dritten Satz das Break zum 4:2 gelang und sie endlich wieder konzentriert wirkte. In der zweiten Runde am Mittwoch gibt es nun ein deutsches Duell mit Carina Witthöft, die mit 7:5 und 7:6 (8:6) gegen die japanische Qualifikantin Eri Hozumi siegte.

Görges und Barthel meistern Auftakthürde

Julia Görges im Match gegen Katerina Siniakova bei den Australian Open (Foto: picture alliance / Sydney Low/Cal Sport Media/dpa)
Julia Görges beißt sich gegen Katerina Siniakova durchBild: picture alliance / Sydney Low/Cal Sport Media/dpa

Julia Görges setzte sich in Melbourne mit 3:6, 6:3 und 6:4 gegen die Tschechin Katerina Siniakova durch, die als Weltranglisten-37. zwanzig Plätze besser notiert ist als die Deutsche. "Insgesamt bin ich zufrieden, dass ich durch solche Bedingungen durchgekommen bin", sagte Görges nach der Partie auf dem direkt an stark befahrenen Bahngleisen gelegenen Platz 19.

In der zweiten Runde am Mittwoch trifft sie auf die frühere Weltranglisten-Erste Jelena Jankovic. Die Serbin warf Laura Siegemund nach einem verbissen geführten Duell mit 6:1, 1:6, und 6:4 aus dem Turnier. Dabei machte die Deutsche in der mehr als zweieinhalb Stunden langen Partie bei mittäglicher Hitze zu viele leichte Fehler. Nach dem Matchball schleuderte die 28-Jährige frustriert ihren Schläger weg. Ausgeschieden ist auch Annika Beck, die der Australierin Ashleigh Barty nach anfänglicher 3:0-Führung noch mit 4:6 und 5:7 unterlag.

Für einen erfolgreichen Auftakt aus deutscher Sicht hatte zuvor Mona Barthel gesorgt. Die über die Qualifikation ins Hauptfeld gerückte 26-Jährige gewann mit 6:3 und 7:6 (7:4) gegen die Australierin Destanee Aiava. "Ich denke, ich habe einen guten Job gemacht, von meiner Einstellung her. Ich weiß, dass ich besser spielen kann", sagte Barthel, die nun auf Olympiasiegerin Monica Puig aus Puerto Rico trifft.

In der Rumänin Simona Halep scheiterte gleich am ersten Tag eine Favoritin. Die Weltranglisten-Vierte verlor mit 3:6 und 1:6 gegen die US-Amerikanerin Shelby Rogers, die zwar nur die Nummer 52 ist, im Vorjahr aber im Viertelfinale der French Open stand. French-Open-Siegerin Garbine Maguruza hatte beim 7:5 und 6:4 gegen die krasse Außenseiterin Marina Erakovic aus Neuseeland deutliche Anlaufschwierigkeiten. Die Spanierin litt allerdings unter einer Oberschenkelverletzung.

Zverev beendet Australien-Durststrecke

Mischa Zverev im Match gegen Guillermo Garcia-Lopez bei den Australian Open (Foto: picture alliance/AP/dpa/K. Cheung)
Mischa Zverev erarbeitet sich das WeiterkommenBild: picture alliance/AP/dpa/K. Cheung

Mischa Zverev siegte mit 6:3, 7:6 (7:5) und 6:4 gegen den Spanier Guillermo Garcia-Lopez und feierte damit nach langer Durststrecke wieder ein Erfolgserlebnis in Melbourne. "Ich war die ganze Zeit im Match nervös", gab der 29-jährige Deutsche nach der Partie zu. Der Linkshänder ist seit dem vorigen Herbst plötzlich wieder auf dem Weg nach oben und derzeit die Nummer 50 der Welt, nur fünf Positionen unter seiner Karriere-Bestmarke aus dem Jahr 2009. "Ich war hier zehn Jahre nicht in der zweiten Runde. Ich habe lange genug gewartet", sagte Zverev, auf den nun der US-Aufschlaggigant John Isner wartet.

Auch der topgesetzte Andy Murray ist in die zweite Runde eingezogen. Der Brite gab sich beim 7:5, 7:6 (7:5) und 6:2 gegen den Ukrainer Ilija Marschenko am Ende keine Blöße, hatte aber in den beiden ersten Sätzen nicht immer leichtes Spiel.

Hart kämpfen musste zum Auftakt der Schweizer Stan Wawrinka. Der amtierende US-Open-Sieger und Melbourne-Gewinner von 2014 benötigte 3:24 Stunden, ehe das 4:6, 6:4, 7:5, 4:6 und 6:4 gegen den Slowaken Martin Klizan unter Dach und Dach war.

Rückkehrer Roger Federer gewann das Duell der 35-Jährigen gegen Jürgen Melzer. Der langjährige Tennis-Weltranglisten-Erste bezwang den Österreicher mit 7:5, 3:6, 6:2 und 6:2. Der im Vorjahr lange verletzte Schweizer konnte das Turnier in Melbourne bereits viermal gewinnen und ist mit 17 Titeln bei Grand-Slam-Turnieren Rekordhalter.

ck/sn (sid, dpa)