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Kyrienka holt Gold, Martin enttäuscht

Joscha Weber (mit sid, dpa)23. September 2015

Er wollte den vierten Titel, doch er fuhr weit hinterher: Radprofi Tony Martin hat Zeitfahr-Gold bei der Rad-WM in Richmond klar verpasst. Den Sieg holte ein Außenseiter.

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Richmond - Rad-WM mit Vasil Kiryienka
Bild: Getty Images/B. Lennon

Radprofi Tony Martin ließ den Kopf hängen. Selbst hinter Zeitfahrhelm und verspiegelter Sonnenbrille war seine Enttäuschung zu erkennen. Er hatte sein Ziel verfehlt. Gezielt hatte sich der Zeitfahrspezialist auf einen möglichen vierten WM-Titel in seiner Lieblingsdisziplin vorbereitet, doch daraus wurde nichts. Bei der Straßenrad-WM im amerikanischen Richmond/Virginia fuhr er deutlich an den Edelmetall-Rängen vorbei und kam nach 53,5 km in 1:03:46,18 Stunden ins Ziel und damit ein gutes Stück hinter dem Weißrussen Wasil Kirijienka.

Vom Helfer zum Weltmeister

Der Fahrer des Teams Sky, der sonst in den meisten Rennen Helferdienste für seinen Kapitän und Toursieger Chris Froome verrichtet, gewann das Rennen gegen die Uhr in 1:02:29. Kirijienka hatte das ganze Rennen über einen starken Eindruck gemacht, lag stets vorne, doch am Ende machte er es nochmal spannend. Denn im Schlussteil der Strecke büßte er etwas Zeit ein und der Italiener Adriano Malori kam ihm nochmal gefährlich nah. Am Ende hatte der Fahrer des Movistar-Team aber um neun Sekunden das Nachsehen und holte in 1:02:38 Silber vor dem Überraschungsdritten Jerome Coppel aus Frankreich, der ohne echte Referenz in dieser Saison in 1:02:56 zu Bronze fuhr.

Zwischen 2011 und 2013 hatte Martin drei Mal in Folge das WM-Zeitfahren gewonnen. Der 30 Jahre alte Wahl-Schweizer verlor dann im Vorjahr das Regenbogentrikot an den britischen Olympiasieger Bradley Wiggins, der inzwischen seine Straßenkarriere beendet hat. Sein anderer großer Rivale, Fabian Cancellara fehlte, nach einigen schweren Sturzverletzungen in dieser Saison beim WM-Rennen. Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bleibt es dennoch bisher bei sehr erfolgreichen Titelkämpfen in Richmond. Bisher holten deutsche Fahrer vier Medaillen in fünf Wettbewerben. Es gab im Zeitfahren einmal Gold durch Junior Leo Appelt, einmal Silber durch Max Schachmann sowie zweimal Bronze durch Lennard Kämna und Lisa Brennauer. Nach dem Ruhetag am Donnerstag stehen ab Freitag die Straßenrennen auf dem Programm. Die WM endet am Sonntag mit dem mit Spannung erwarteten Straßenrennen der Männer, in dem auch John Degenkolb und André Greipel Chancen auf das Regenbogentrikot des Weltmeisters haben.