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Kohlekraftwerks-Reserve noch nie aktiviert

2. März 2018

Die deutschen Kohlekraftwerke in der sogenannten Sicherheitsreserve mussten noch nie aktiviert werden. Dennoch erhalten die Betreiber für die Reserve-Kraftwerke Geld - und das nicht zu knapp.

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Kraftwerk Buschhaus
Bild: picture-alliance/dpa/H. Hollemann

In den Jahren 2017 und 2018 würden voraussichtlich 234 Millionen Euro gezahlt, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag. Zuerst hatte die "Frankfurter Rundschau" darüber berichtet.

Die Übertragungsnetzbetreiber hätten für 2017 Abschläge von 85 Millionen Euro angesetzt, für 2018 seien es 149 Millionen Euro, schreibt das Bundeswirtschaftsministerium.

Im Notfall rasch einsatzbereit

Als Beitrag für den Klimaschutz sind bereits das Kohlekraftwerk Buschhaus bei Helmstedt (Artikelbild) seit Oktober 2016 sowie zwei Blöcke des Kraftwerks Frimmersdorf in Grevenbroich seit Oktober 2017 in sogenannter Sicherheitsbereitschaft und damit vorläufig stillgelegt. Weitere werden folgen. Im Notfall müssen sie innerhalb von zehn Tagen wieder einsatzbereit sein.

Die Kraftwerksbetreiber bekommen dafür Geld von den Übertragungsnetzbetreibern, das letztlich die Stromkunden über Netzentgelte bezahlen. Mit der schrittweisen Stilllegung soll bis 2020 der Ausstoß von bis zu 12,5 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Nach vier Jahren in Reserve werden die Kraftwerksblöcke dann endgültig stillgelegt.

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer kritisierte in der Zeitung, die Bundesregierung belohne die Kohlebranche mit hunderten Millionen Euro "für das Nichtstun". Während sich die Branche die "klimaschädliche Kohle fürstlich entlohnen" lasse, würden erneuerbare Energien von der Bundesregierung ausgebremst.

haz/gri (dpa, afp)