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Beim FC Bayern ist der Wurm drin

7. Dezember 2019

Bayern München ist in der aktuellen Form keine europäische Spitzenmannschaft mehr, meint Stefan Nestler. Sonst hätte der Rekordmeister gegen Bayer 04 Leverkusen und jetzt bei Borussia Mönchengladbach nicht verloren.

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Bundesliga Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München
Bild: Reuters/T. Schmuelgen

Tabellensiebter, sieben Zähler hinter Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach, die schlechteste Punkteausbeute seit der Saison 2010/11 - darf man, muss man vielleicht sogar nach diesem 14. Spieltag von einer Bayern-Krise reden? Ja, wenn man dem Duden folgt, der eine Krise als "schwierige Lage" definiert. Denn schwierig ist sie schon, die Situation der Bayern. Dabei hatten die erfolgsverwöhnten Münchener doch nach dem Rausschmiss von Trainer Niko Kovac unter Hansi Flick zunächst auf die Erfolgsspur zurückgefunden. Vier Spiele, vier Siege, 16:0 Tore lautete die makellose Startbilanz Flicks. Und viele Experten fragten: Warum ist Flick eigentlich nur die Interimslösung bis zum Jahresende?

Chancen en masse

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler, DW Sport

Doch dann riss der Faden. Zwei Bundesliga-Spiele in Serie hat der FC Bayern verloren, beide mit 1:2 und beide nach demselben Muster. Erst das Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen und nun auch noch das Prestigeduell bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach. Gegen diese hochkarätigen Gegner kann man schon mal den Kürzeren ziehen. Aber so wie die beiden Partien liefen, hätten die Münchener sie nie und nimmer verlieren dürfen. Sowohl gegen die Werkself als auch gegen die Gladbacher waren die Bayern nämlich über weite Strecken die klar bessere Mannschaft. Sie erspielten sich so viele Torchancen, dass sie unter normalen Umständen nicht nur für zwei, sondern für vier Siege gereicht hätten. Doch beide Male standen die Münchener am Ende mit leeren Händen da. Und man fragt sich: warum nur?

Zu sehr von Lewandowski abhängig

Die Antwort liegt auf der Hand: weil Robert Lewandowski nicht traf. In den letzten drei Spielen blieb der Bayern-Torjäger, der zuvor fast nach Belieben eingenetzt und einen neuen Bundesliga-Startrekord aufgestellt hatte, ohne Torerfolg. Beim lockeren 4:0-Sieg in Düsseldorf spielte das keine Rolle, wohl aber gegen die stärkeren Gegner Leverkusen und Mönchengladbach. Denn die nutzten im Gegensatz zu den Bayern ihre wenigen Chancen äußerst effektiv, während Lewandowski und Co. ihre Gelegenheiten reihenweise versiebten.

Nun könnte man sagen: Die Bayern hatten einfach nur zweimal nacheinander Pech. Aber so einfach ist es nicht. Darf es sein, dass sie nicht gewinnen, wenn Lewandowski nicht trifft? Dürfen einer Mannschaft wie Borussia Mönchengladbach 30 gute Minuten gegen die Bayern reichen, um 60 schlechte vergessen zu machen? Zweimal nein - wenn die Bayern wirklich eine europäische Spitzenmannschaft wären. Davon sind sie aktuell ein gutes Stück entfernt. Der Wurm ist drin. 

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Stefan Nestler Redakteur und Reporter