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Kommentar: Jetzt die Leistung bestätigen!

Thomas Klein12. Dezember 2014

Alle sechs Bundesligisten erreichen die K.o-Runde des Europapokals und bestätigen damit das Hoch des deutschen Fußballs. Doch zur internationalen Spitze ist es noch ein weiter Weg, findet DW-Sportreporter Thomas Klein.

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Fußball Champions League - Gruppe E: Bayern München - ZSKA Moskau
Bild: picture-alliance/dpa/Kerstin Joensson

Was für eine Woche für den deutschen Fußball! Zum zweiten Mal hintereinander schaffen alle vier Bundesliga-Klubs den Sprung in die K.o-Runde der Champions League. Bayern München und Borussia Dortmund ziehen als Gruppensieger, Schalke 04 und Bayer Leverkusen als Zweiter ins Achtelfinale ein. Auch in der Europa League qualifizieren sich Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg für die kommenden schweren Aufgaben. Das Bundesliga-Sextett bestätigt damit die oft gelobte Qualität des deutschen Fußballs.

Trotzdem fehlen bis zur Spitze in Europa noch einige Prozentpunkte. Mit Real Madrid, dem FC Barcelona, Chelsea FC oder auch Paris Saint Germain stehen Teams im Achtelfinale der Königsklasse, die den deutschen Klubs in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich die Grenzen aufgezeigt haben. Bis auf Rekordmeister Bayern München scheint im Moment keine Mannschaft auf Augenhöhe mit den internationalen Top-Teams zu sein - das Achtelfinale wird zur Bewährungsprobe.

Top-Nationen schwächeln

Dennoch stehen die deutschen Klubs derzeit gut da, wohl auch weil die anderen Ligen schwächeln. Vor allem aus der einstigen Elite-Liga in Italien kommt so gut wie nichts mehr. In der Champions League schaffte es Juventus Turin als einzige Mannschaft so gerade eben ins Achtelfinale, in der Europa League sind immerhin noch drei Klubs vertreten. Auch die Top-Nationen Spanien und England stellen weniger Teams in der K.o.-Phase als Deutschland. Trotzdem wirken, mit Ausnahme der Bayern und den Dortmundern in guter Verfassung, alle Bundesligisten eher wie Außenseiter im internationalen Vergleich. Ein deutsches Finale wie 2013 ist aktuell unrealistisch.

Thomas Klein
DW-Sportreporter Thomas KleinBild: Cordula Luckassen

Ergebnisse bestätigen

Was Spannung, Stimmung und Zuschauerzahlen angeht, kann der Bundesliga keine andere Liga das Wasser reichen. "Jeder kann jeden schlagen" - das ist mit Abstrichen immer noch so, und deswegen zählt die deutsche Liga auch zu den stärksten und interessantesten Wettbewerben der Welt. In der Spitze klafft allerdings eine große Lücke zu den anderen Nationen, die kann und soll im nächsten Jahr nun verkleinert werden. Klubs, wie der BVB, Bayer Leverkusen oder Schalke 04 haben eigentlich die Qualität, auch die Branchenführer ärgern zu können. Das Erreichen des Viertelfinales sollte das Minimalziel aller deutschen Vereine sein. Damit es nicht nur bei den Nationalmannschaften, sondern auch im Vereinsfußball heißt: Deutschland ist Spitze!