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Peter Maxwell Davies ist tot

14. März 2016

Er war der Hofkomponist des britischen Königshauses und galt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Großbritanniens. Jetzt starb Peter Maxwell Davies im Alter von 81 Jahren an Leukämie.

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Peter Maxwell Davies
Bild: picture-alliance/United Archives/TopFoto

Davies erlag seiner Krankheit am Montag (14.03.2016) in seinem Haus auf den Orkney-Inseln vor der Nordküste Schottlands, teilte seine Agentur Intermusica mit.

Trotz seiner anti-elitären Haltung und seiner Vorliebe für die musikalische Avantgarde wurde Davies 2004 zum "Master of the Queen's Music" ernannt und bekleidete zehn Jahre lang das Amt als Hofkomponist für das britische Königshaus. Das getragene Klavierstück "Farewell to Stromness", das 2011 zur Hochzeit von Kronprinz William und seiner Braut Kate gespielt wurde, stammt aus seiner Feder.

Peter Maxwell Davies wurde am 8. September 1934 in Salford bei Manchester im Nordwesten Englands geboren. Er bekam schon früh Musikunterricht und erklärte im Alter von vier Jahren seine Absicht, Komponist zu werden. Mit Hilfe der Komponisten Aaron Copland und Benjamin Britten erhielt er 1962 ein Stipendium zum Studium an der Princeton-Universität in den USA. Von dort zog Davies nach Australien, wo er von 1965 bis 1966 als Composer in Residence am Elder Conservatorium of Music der University of Adelaide residierte. Anschließend kam er in seine Heimat zurück, ließ sich auf den Orkney-Inseln nieder und gründete dort 1977 das St. Magnus Festival.

Vom Enfant terrible zum Ritter

In den 1960er Jahren galt Davies als "Enfant terrible". Werke wie "Eight Songs for a Mad King" (1969) schockierten Publikum und Kritiker. Das Oeuvre des Komponisten, den man in Musikerkreisen kurz "Max" nannte, war breit gespannt: Dazu gehören zehn Sinfonien, Solokonzerte und Opern sowie Ballett- und Filmmusik. Unter der Leitung von Simon Rattle feierte seine Kinderoper "The Hogboon" im Juni 2015 Premiere. Im Laufe seiner Karriere schuf Davies rund 300 Werke verschiedenster Genres und Stilrichtungen.

1987 wurde Davies zum Ritter geschlagen. Als Gastdirigent leitete er wiederholt die Orchester von Cleveland und Boston in den USA, das Philharmonia Orchestra London und das Gewandhaus-Orchester Leipzig. Von 1992 bis 2002 fungierte er als stellvertretender Dirigent und Komponist des Royal Philharmonic Orchestras.

Davies engagierte sich auch politisch. Im Jahr 2003 zeigte er sich als erbitterter Kritiker des Irak-Kriegs und tadelte mehrfach die Beteiligung Großbritanniens an dem Einsatz. Darüber hinaus lagen ihm Umweltthemen am Herzen.

rf/suc (dpa/diepresse)