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ARD fordert Freilassung

29. Juli 2008

ARD-Kameramann Sawh Abu Seif wurde wegen angeblicher Fatah-Aktivitäten in Gaza von der Hamas verhaftet. Noch immer ist er den Händen der radikalislamischen Gruppe. Die ARD protestierte heftig.

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Palästinenser trauern in Gaza um Tote (AP Foto)
Gaza trauert um die Toten des BombenanschlagsBild: AP

Der am Samstag (26.07.2008) in Gaza festgenommene palästinensische ARD-Kameramann Sawah Abu Saif wird weiter von der Hamas festgehalten. Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff verlangte am Montag die Freigabe des 42-jährigen Journalisten. "Ich fordere die Verantwortlichen der Hamas dringend auf, unseren Mitarbeiter sofort freizulassen", sagte Raff in Saarbrücken.

Abu Seif wurde in der Nacht zum Samstag bei einer Razzia in Gaza-Stadt von Sicherheitskräften der radikalislamischen Hamas verhaftet. Augenzeugen berichteten, vier maskierte Männer seien in seine Wohnung eingedrungen und hätten ihn abgeführt. Hamas begründete die Festnahme damit, dass er unter Verdacht stehe, ein Fatah-Aktivist zu sein. Diesen Verdacht wies Raff mit Verweis auf das ARD-Studio in Tel Aviv jedoch als absurd zurück.

Razzia nach Bombenanschlägen

Palästinensischer Polizist bewacht Tatort einer Bomenexplosion (AP Foto)
Hamas vermutet die rivalisierende Palästinenserorganisation Fatah hinter den Anschlägen vom FreitagBild: AP

Die Hamas, die seit über einem Jahr den Gazastreifen kontrolliert, hatte am Samstag eine Großrazzia durchgeführt, nachdem am Freitag bei einer Serie von Bombenanschlägen in Gaza sieben Menschen ums Leben kamen, darunter fünf Hamas-Mitglieder und ein kleines Mädchen. Die Hamas beschuldigte die Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, hinter den Anschlägen zu stehen. Bei der darauf folgenden Razzia nahm sie über 160 mutmaßliche Fatah-Aktivisten fest. Rund die Hälfte der Verhafteten ist laut Hamas inzwischen wieder frei.

Palästinenserpräsident Abbas sagte, "wir weisen die direkten Anschuldigungen von Hamas zurück, Fatah stehe hinter den Explosionen". Er bedaure die Geschehnisse sehr und forderte die Untersuchung der Anschläge. Die Fatah reagierte auf die Razzien der Hamas ihrerseits mit Verhaftungen, bei denen nach Angaben der Hamas am Sonntag und in der Nacht zum Montag rund 80 Hamas-Anhänger im Westjordanland verhaftet wurden.

militante Hamas-Anhänger beim Training in Gaza-Stadt (AP Foto)
Die Hamas rüstet sich für weitere KämpfeBild: AP

Innerpalästinensischer Konflikt

Ägypten habe sich als Vermittler zwischen Fatah und Hamas angeboten, sagte Abbas am Sonntag nach Gesprächen in Kairo. Die Gespräche sollen parallel zu Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung eines vor zwei Jahren entführten israelischen Soldaten stattfinden. (tge)