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Kopfgeld auf Assad ausgesetzt

18. September 2012

Die syrischen Rebellen versprechen 25 Millionen Dollar für die Ergreifung von Baschar al-Assad - "tot oder lebendig". Währenddessen versucht der Sondergesandte Brahimi weiter zu vermitteln.

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Der syrische Präsident Baschar al-Assad (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Auf den syrischen Präsidenten ist offenbar ein millionenschweres Kopfgeld ausgesetzt worden. 25 Millionen Dollar - umgerechnet 19,1 Millionen Euro - haben syrische Geschäftsleute laut einer Meldung der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu als Belohnung für die Ergreifung von Baschar al-Assad versprochen.

Um wen es sich bei den Finanziers handele, werde auch Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben, sagte Ahmad Hidschasi, ein Kommandeur der Freien Syrischen Armee, laut Agentur. Das syrische Staatsoberhaupt könne den Rebellen "tot oder lebendig" übergeben werden.

Die Opposition formiert sich

Unterdessen kündigte der Dachverband der syrischen Opposition die Bildung einer Übergangsregierung an. Außerdem werde der Syrische Nationalrat 115 neue Mitglieder aufnehmen und die Zahl der Delegierten damit auf 400 erhöhen, sagte der türkische Gesandte, Halit Hoca, in dem Gremium. Die neuen Mitglieder nähmen bereits am nächsten Treffen der Organisation am 10. Oktober in Katar teil.

Unterdessen gehen die Kämpfe in Syrien weiter. In der nordsyrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo gab es laut Einwohnern in den Vierteln Bustan al-Kasr, Isaa und Sukkari heftige Gefechte zwischen Assads Truppen und den in Vierteln verschanzten Rebellen. Die Regierungstruppen meldeten die Einnahme des seit Tagen umkämpften zentralen Viertels Midan. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete Gefechte mit mehreren Toten aus Orten um Aleppo, Damaskus, Deir Essor, Idlib und Homs. Laut der Beobachtungsstelle wurden am Montag landesweit 137 Menschen getötet, darunter 72 Zivilisten.

Brahimi verhandelt per Skype

Der internationale Syrien-Gesandte Lakhdar Brahimi reiste am Dienstag aus Kairo zu einem Flüchtlingslager in der Türkei. Er besuchte das Camp in der Grenzprovinz Hatay, während vor den Toren syrische Demonstranten gegen Assad protestierten. Nach Angaben von Aktivisten hat Brahimi bereits mit den Kommandeuren der FSA gesprochen. Sie berichteten, der Algerier habe über den Internet-Telefonanbieter Skype eine Videokonferenz mit den Anführern der Deserteure in Syrien abgehalten.

Brahimi habe für einen Waffenstillstand geworben und erklärt, die syrische Führung sei bereit zum Dialog. Der FSA-Kommandeur in Aleppo, Oberst Abdel Dschabar al-Akaidi, habe das jedoch abgelehnt: "Es gibt keinen Dialog mit Verbrechern." Ein Mitglied aus Brahimis Delegation sagte vor der Abreise in Kairo, Brahimi werde möglicherweise bald zu einem zweiten Gespräch mit Präsident Baschar al-Assad nach Syrien reisen.

Beratungen zwischen EU und Russland

Auch die EU berät weiter über ihr Vorgehen im Syrien-Konflikt. Am 15. Oktober wird der russische Außenminister Sergej Lawrow Diplomaten zufolge in Luxemburg zu Gesprächen mit den EU-Außenministern über den Konflikt in Syrien erwartet. "Er wird an einem Abendessen am Vorabend des nächsten Treffens der Außenminister teilnehmen", sagte ein EU-Diplomat am Dienstag in Brüssel. Hintergrund ist die scharfe Kritik der Europäischen Union an Russland sowie China, die ein entschiedenes Handeln im Syrien-Konflikt im UN-Sicherheitsrat blockieren.

pt/det (dpa, dapd, afp)