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Korea-Gipfel Ende August

8. August 2007

Die Halbinsel Korea ist seit 60 Jahren geteilt. Nord- und Südkorea sind seit 1953 im Kriegszustand. Nun soll Anlauf für eine "neue Phase des Friedens" genommen werden. Die letzten Gespräche sind schon Jahre her.

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TV-Grafik mit Koreas Präsidenten Roh Moo Hyun und Kim Jong Il, Quelle: AP
Reden bald miteinander: Koreas Präsidenten Roh Moo Hyun (links) und Kim Jong IlBild: AP

Mehr als sieben Jahre nach dem ersten Gipfeltreffen in der Geschichte beider Länder haben Süd- und Nordkorea am Mittwoch (7.8.07) ein zweites Treffen ihrer Staatschefs angekündigt. Der südkoreanische Präsident Roh Moo Hyun wird vom 28. bis 30. August zu Gesprächen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il nach Pjöngjang reisen, teilte das Präsidialamt in Seoul mit. Es werde erwartet, dass das Treffen zum Frieden und Wohlstand auf der koreanischen Halbinsel sowie zur Beilegung des Konflikts um das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm beitragen werde.

Eine südkoreanische Grenzpatrouille, Quelle: AP
Eine südkoreanische GrenzpatrouilleBild: AP

Rohs Sicherheitsberater Baek Jong Chun sagte, auf der Tagesordnung des Gipfels solle auch die Möglichkeit eines Friedensabkommens stehen. Geplant seien ferner Gespräche über vertrauensbildende Maßnahmen zwischen den Streitkräften beider Staaten. Der nach dem Krieg 1953 vereinbarte Waffenstillstand wird entlang einer vier Kilometer breiten entmilitarisierten Zone von UN-Soldaten überwacht.

Positive Zeichen

Nordkorea kündigte ebenfalls das Treffen zwischen Kim und Roh in der nordkoreanischen Hauptstadt an. Das Treffen sei von großer Bedeutung, weil es eine "neue Phase des Friedens auf der koreanischen Halbinsel, des gemeinsamen Wohlstands der Nation und der nationalen Wiedervereinigung eröffnet", hieß es in einem Bericht der offiziellen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA. Es werde die innerkoreanischen Beziehungen auf eine höhere Stufe stellen.

Die USA werteten die Ankündigung als positives Zeichen. "Wir begrüßen und unterstützen den Nord-Süd-Dialog seit langem und hoffen, dass dieses Treffen helfen wird, den Frieden und die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel voranzutreiben", erklärte eine Sprecherin des US-Außenministeriums.

Anschluss an die Sonnenscheinpolitik von 2000

Kim Jong Il mit Kim Dae Jung, Quelle: AP
Erster Gipfel: Kim Jong Il (rechts) mit Kim Dae JungBild: AP

Bei dem historischen ersten Treffen des damaligen südkoreanischen Präsidenten Kim Dae Jung mit Kim Jong Il im Jahr 2000 waren seinerzeit vorsichtige Schritte der Annäherung in die Wege geleitet worden. Dazu zählte auch der probeweise Betrieb zweier grenzüberschreitender Bahnlinien. Am 25. Mai waren zeitgleich zwei Züge von Nord- und Südkorea über die Demarkationslinie in den jeweils anderen Landesteil gefahren. Zwischen beiden Ländern gibt es jedoch auch immer wieder Spannungen: Noch am Montag hatten sich Grenzsoldaten erstmals seit mehr als einem Jahr wieder einen Schusswechsel geliefert.

Für seine so genannte Sonnenschein-Politik gegenüber dem kommunistischen Nachbarn wurde Kim Dae Jung 2000 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Überschattet wurden die Ergebnisse des Gipfels später allerdings von Berichten, wonach die Regierung in Seoul der Bereitschaft des Nordens zu dem Gespräch mit geheimen Zahlungen auf die Sprünge half. Kim Jong Il hatte nach dem Gipfel einen Gegenbesuch in Seoul zugesagt. Der Staatschef habe für das zweite Treffen nun aber Pjöngjang vorgeschlagen, sagte der südkoreanische Geheimdienstchef Kim Man Bok. Er war zwei Mal nach Nordkorea gereist, um das Treffen zu arrangieren. (kas)