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Kriminalität

Korruptionsverdacht bei Berliner Polizei

16. März 2018

Bis zu 3000 Euro Schmiergeld soll ein Berliner Polizist regelmäßig von Drogenhändlern bekommen haben. Dafür warnte er laut Staatsanwaltschaft vor Razzien und Kontrollen. Nun wurde er verhaftet.

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Berliner Polizisten vom G20-Einsatz zurückgeschickt
Bild: Picture alliance/dpa/D. Naupold

Laut Generalstaatsanwaltschaft wurde der 39-jährige Beamte wegen des dringenden Verdacht der gewerbsmäßigen Bestechlichkeit, der Verletzung von Dienstgeheimnissen und der Beteiligung am Betäubungsmittelhandel verhaftet.

Ebenfalls beschuldigt werden Inhaber und Betreiber mehrerer Gaststätten in Berlin-Wedding, mit denen der Mann einen Deal vereinbart haben soll. Der Polizeibeamte soll regelmäßig Geldbeträge bis zu 3000 Euro für Hinweise auf mögliche Kontrollen durch Polizei, Zoll, Steuerbehörden und Bezirksamt erhalten haben.

Regelmäßige Zahlungen

Der Polizist soll zudem den anderen Verdächtigen für regelmäßige Geldzahlungen den Lagerraum eines von ihm geleiteten Pokerklubs in Berlin-Pankow zur Zwischenlagerung von Drogen zur Verfügung gestellt haben. Rund 50 Beamte waren an den Durchsuchungen der insgesamt 14 Objekte beteiligt.

Unter anderem wurden Vermögenswerte von insgesamt mehr als 55.000 Euro sichergestellt. Verhaftet wurden auch zwei weitere Verdächtige. Die Ermittlungen richten sich gegen fünf Beschuldigte.

Berliner Polizei im Fokus

Die Berliner Polizei war zuletzt immer wieder in den Schlagzeilen. Vor kurzem musste Polizeichef Klaus Kandt seinen Posten räumen. Er stand mehrfach in der Kritik - unter anderem wegen der Zustände an Polizeischießständen.

Für Schlagzeilen sorgte auch die Polizeiakademie, wo sich Ausbilder über Disziplinlosigkeit von Polizeianwärtern bis hin zu kriminellen Bewerbern beschwert hatten. Seit dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche im Dezember 2016 waren zudem immer wieder Ermittlungspannen ans Licht gekommen.

cgn/stu (afp, dpa)