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Kreditwürdigkeit Italiens sinkt

20. Oktober 2018

Der neue Kurs der Regierung in Rom sorgt nicht nur bei den europäischen Partnern für Verärgerung. Die Schuldenpläne führen jetzt schon dazu, dass das Land an Anerkennung verliert - nach den Regeln der Kreditwirtschaft.

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Symbolbild Italien & Euro
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Italiens wegen der Schuldenpläne der Regierung in Rom heruntergestuft. Italiens Staatsverschuldung werde so auch in den kommenden Jahren auf dem Stand von rund 130 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bleiben, teilten die Analysten mit. Die Bonitätswächter kritisierten ferner, die Pläne der Regierung in Rom verfolgten keine "kohärente Reformagenda".

Nur noch "Baa3"

Bisher hatte die US-Agentur Italien mit "Baa2" bewertet, nun liegt es bei "Baa3". Damit ist eine Investition in italienische Staatsanleihen zwar weiterhin eine durchschnittlich gute Anlage, verschlechtert sich aber die Gesamtwirtschaft, ist mit Problemen zu rechnen. Die nächstniedrigere Stufe würde nach den Regeln von Moody's Ramschniveau bedeuten. Die Agentur sprach von einer "erheblichen Schwächung von Italiens Finanzkraft".

Die Pläne Roms sorgen bereits seit Wochen für Nervosität. Inzwischen hat sich der Streit um den Haushaltsentwurf zwischen Brüssel und Rom zugespitzt. Die EU-Kommission sieht in den Plänen zur Neuverschuldung eine "noch nie da gewesene" Abweichung von den Kriterien des Stabilitätspaktes.

Nur Griechenland hat mehr Schulden

Der von der rechtspopulistischen Regierung in Rom verabschiedete Haushaltsentwurf geht für das kommende Jahr von einem Defizit von 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Das ist deutlich mehr als die von der Vorgängerregierung versprochenen 0,8 Prozent. Das Land hat die zweitgrößte Gesamtverschuldung in der Eurozone nach Griechenland.

ml/se (dpa, rtr, afp)