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Politik

"Krieger" für Donald Trump

21. Juni 2020

Zu seiner ersten großen Wahlkampf-Veranstaltung seit Beginn der Corona-Krise kamen weniger Anhänger als erwartet - doch deren Erwartungen dürften erfüllt worden sein: Der US-Präsident teilte in Tulsa heftig aus.

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USA Wahlkampfveranstaltung Trump in Tulsa
Bild: Reuters/L. Millis

Nach dreieinhalbmonatiger Unterbrechung wegen der Coronavirus-Pandemie hat Donald Trump mit einer ersten Großveranstaltung den Wahlkampf wieder aufgenommen. Der US-Präsident trat in Tulsa im Bundesstaat Oklahoma vor Tausenden von Anhängern auf, voll war die Multifunktionsarena aber nicht: Viele Sitze im für rund 20.000 Teilnehmer ausgelegten BOK Center blieben leer.

Trump begrüßte seine Anhänger als "Krieger". Gegendemonstranten, die sich nahe der Veranstaltungshalle versammelt hatten, bezeichnete der Staatschef als "Schlägertypen". Mit Blick auf Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt sprach Trump erneut von "Anarchisten" und "Plünderern". Und er betonte: "Der verwirrte linke Mob versucht, unsere Geschichte zu zerstören, unsere Denkmäler - unsere schönen Denkmäler - zu entweihen, unsere Statuen niederzureißen und jeden zu bestrafen, abzusagen und zu verfolgen, der seinen Forderungen nach absoluter und vollständiger Kontrolle nicht entspricht. Wir fügen uns nicht!"

"Hilflose Puppe" Biden

Scharfe Attacken fuhr Trump gegen den designierten Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, Joe Biden, der ihn bei der Wahl Anfang November herausfordern wird. Der frühere Vize von Barack Obama sei eine "hilflose Puppe der radikalen Linken", der "Plünderern und Ausländern ohne gültige Papiere" mehr Rechte geben werde als gesetzestreuen Amerikanern.

USA Wahlkampfveranstaltung Trump in Tulsa
Donald Trump unter Druck: Er liegt in Wahlumfragen derzeit hinter Joe BidenBild: AFP/N. Kamm

Trump ging auch auf seine Entscheidung ein, die Zahl der in Deutschland stationierten US-Soldaten von rund 35.000 auf 25.000 zu senken. Deutschland sei bei den Verteidigungsausgaben "säumig" und kaufe russisches Gas, obwohl die Vereinigten Staaten die Bundesrepublik vor Russland schützen sollten.

"Zweischneidiges Schwert"

Abermals warf Trump den Medien vor, "unehrlich" zu sein und "Fake-News" zu verbreiten. Sie hätten viele Interessierte entmutigt, zu seiner Wahlkampfveranstaltung zu kommen. Trumps Auftritt in Tulsa zu Corona-Zeiten war auf viel Kritik gestoßen: Gesundheitsexperten äußerten die Befürchtung, in der Arena könnten sich tausende Menschen infizieren. Die wenigsten Trump-Anhänger trugen denn auch am Samstagabend Schutzmasken. Noch kurz vor dem Auftritt waren sechs Mitglieder seines Wahlkampfteams vor Ort positiv auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet worden.

Die inzwischen ausgeweiteten Corona-Tests seien ein "zweischneidiges Schwert", meinte Trump. "Wenn man in diesem Ausmaß testet, wird man mehr Menschen finden, man wird mehr Fälle finden, also habe ich meinen Leuten gesagt: 'Verlangsamt bitte die Tests'." Aus dem Weißen Haus hieß es später, Trump habe "offensichtlich gescherzt".

wa/pgr (afp, dpa, rtr)