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Toptorjäger fehlt

Uli Petersen6. Juni 2008

Dabei sein war alles. Die kroatische Fußballnationalmannschaft kam bei den Weltmeisterschaften 2002 und 2006 sowie bei der EM 2004 nicht über die Vorrunde hinaus. Mit Trainer Slaven Bilic soll das nun anders laufen.

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Das kroatische Schachbrett-BallettBild: AP

1998 feierte die kroatische Nationalmannschaft ihren bisher größten Erfolg: Bei der WM in Frankreich erreichte sie durch ein 2:1 gegen die Niederlande Platz drei. Bei den folgenden Turnieren konnte Kroatien an diese Leistung nicht mehr anknüpfen. Bei der EM in Österreich und der Schweiz könnte das anders aussehen.

Kroatien nimmt zum dritten Mal an einer EM-Endrunde teil. Bei der Premiere 1996 in England zogen die Kicker vom Balkan gleich ins Viertelfinale ein, das sie aber gegen den späteren Europameister Deutschland mit 1:2 verloren. Für die EM 2000 in Belgien und den Niederlanden wurde die Qualifikation knapp verpasst. Vor vier Jahren in Griechenland schieden die Kroaten schon nach der Vorrunde aus.

"Nach der Vorrunde kann alles passieren"

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HSV-Stürmer Ivica OlicBild: Picture-Alliance /dpa

Für diese EM haben sich die Kroaten hohe Ziele gesteckt, an denen sich HSV-Stürmer Ivica Olic und seine Mannschaftskameraden messen lassen wollen. "Unser Ziel ist es, als Gruppenerster weiter zu kommen. Wir haben das zuletzt nie geschafft. Nach der Vorrunde kann dann alles passieren", so der 28-Jährige selbstbewusst.

Allerdings weiß auch Olic, dass seine Mannschaft keine leichte Gruppe erwischt hat. Nach dem Auftakt gegen Gastgeber Österreich (8. Juni) folgen die Partien gegen Deutschland (12.) und Polen (16.). "Ich wünsche mir, dass Kroatien und Deutschland weiter kommen. Aber es wird nicht so einfach. Polen hat eine gute Mannschaft und Österreich den Heimvorteil", so der Kroate vor Turnierbeginn.

Erinnerungen an die WM 1998

Das Spiel Kroatien gegen Deutschland weckt Erinnerungen an die WM 1998. Im Viertelfinale setzten sich der damalige kroatische Superstar Davor Suker und seine Mitspieler mit 3:0 gegen die Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Berti Vogts durch.

Einen ähnlichen Triumph würden die Kroaten gerne wieder erleben, nur daran glauben tun sie nicht. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in diesem schweren Spiel drei Tore schießen. Aber es kann natürlich passieren. Wir haben ja auch nicht geglaubt, dass wir 3:2 in England gewinnen und es doch getan", schwelgt Olic in Erinnerungen an den vergangenen November.

Mannschaftliche Geschlossenheit ist das große Plus

Slaven Bilic
So sieht ein entspannter Trainer aus: Slaven BilicBild: AP

Mit dem 3:2-Erfolg in London besiegelten die Kroaten das EM-Aus der Engländer. Es war das i-Tüpfelchen auf eine souveräne Qualifikation, die die Handschrift des neuen Nationaltrainers Slaven Bilic trug. Die Bilanz des Nachfolgers vom nach der WM 2006 entlassenen Zlatko Kranjcar: Neun Siege in zwölf Spielen und nur eine Niederlage.

Auch von den Spielern bekommt der 39-Jährige Lob für seine bisherige Arbeit. "Er hat zwei, drei Spieler aus der U21 mitgebracht. Jetzt haben wir einige sehr gute junge Spieler und ein paar gute alte Spieler im Team und haben Erfolg. Wir sind eine starke Mannschaft und das ist unsere größte Stärke", so Olic.

Luka Modric soll das Spiel machen

Mladen Petric
Er schoss England aus dem Wettbewerb: Mladen Petric nach dem 3:2-Siegtor der Kroaten in WembleyBild: AP

Ganz bitter für Kroatien ist der Ausfall von Topstürmer Eduardo von Arsenal London. Im Februar brach sich der 25-Jährige das linke Bein und ist nicht rechtzeitig wieder fit. Der gebürtige Brasilianer war mit zehn Treffern zweitbester Torschütze der Qualifikation hinter dem Nordiren David Healy (15 Tore).

Mehr als nur ein Ersatz für Eduardo ist Mladen Petric von Borussia Dortmund. Auch er hatte mit sieben Treffern großen Anteil an der EM-Qualifikation. Ein weiterer wichtiger Kroate ist Mittelfeldspieler Luka Modric. "Ich erwarte viel von ihm. Er ist ein sehr, sehr guter junger Spieler. Ich denke, das könnte seine EM werden", so Olic über den 22-jährigen Spielmacher von Dinamo Zagreb.