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Politische Gefangene auf freiem Fuß

12. Januar 2015

Im Zuge der Annäherung zwischen den USA und Kuba hat die sozialistische Regierung in Havanna 53 Dissidenten frei gelassen. Dies hatten Vertreter beider Seiten im Dezember vereinbart.

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Freigelassene Dissidenten mit kubanischer Flagge marschieren durch Havanna (Foto. reuters)
Bild: Reuters/Stringer

Die USA zeigten sich erfreut. Ein ranghoher Mitarbeiter der US-Regierung würdigte in Washington, dass Havanna seine Zusicherung zur Freilassung von insgesamt 53 Häftlingen eingehalten habe. Dies sei eine "sehr positive Entwicklung". Dass die Gefangenen tatsächlich auf freiem Fuß sind, habe die Interessenvertretung der Vereinigten Staaten auf Kuba -Washington unterhält zur Zeit keine diplomatischen Beziehungen zu Havanna- überprüft.

Historische Annäherung

Bis vergangene Woche waren zunächst 35 Häftlinge freigekommen, darunter zahlreiche Aktivisten verbotener politischer Gruppierungen. Sie alle standen auf einer Liste, die das Weiße Haus der Regierung von Staatschef Raúl Castro während der Gespräche über eine diplomatische Annäherung im Dezember überreicht hatte. Aus Freude über ihre Freilassung zogen viele von ihnen am Sonntag mit der kubanischen Flagge durch Havanna (Artikelbild).

Die kubanische Regierung betrachtet viele ihrer Dissidenten als "Söldner im Dienste der USA". Zum Zeitpunkt der als historisch gewerteten Annäherung beider Länder befanden sich nach Angaben kubanischer Regierungsgegner etwa hundert politische Gefangene in Haft.

Direkte Gespräche in Havanna

Nächste Woche wollen sich amerikanische und kubanische Unterhändler erstmals zu direkten Gesprächen über das künftige Verhältnis treffen. Sie wollen am 21. und 22. Januar in Havanna zusammenkommen. Vorgesehen ist zum einen, das Embargo der USA zu lockern. Außerdem soll innerhalb der kommenden sechs Monate entschieden werden, ob die Regierung in Washington den sozialistischen Karibikstaat von ihrer Liste der "Unterstützerstaaten des Terrorismus" streicht.

Nach mehr als 50 Jahren Eiszeit hatte US-Präsident Barack Obama im Dezember eine grundlegende Neuausrichtung der Politik gegenüber Kuba und die Wiedereröffnung einer Botschaft angekündigt.

uh/sti (dpa,afp)