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Fidel Castro traut den USA nicht

27. Januar 2015

Kubas langjähriger Machthaber Fidel Castro begrüßt die diplomatische Annäherung zwischen Washington und Havanna. Er bleibe aber skeptisch. Vertrauen in die USA habe er nicht.

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Fidel Castro (Foto: AP)
Fidel Castro (Archivbild)Bild: AP

Eine Woche nach den hochrangigsten Gesprächen zwischen Washington und Havanna seit Jahrzehnten hat der frühere kubanische Präsident Fidel Castro erklärt, den USA weiterhin nicht zu trauen. Er lehne aber eine friedliche Annäherung an die Vereinigten Staaten dennoch nicht ab, schrieb der frühere Machthaber, dessen Wort in Kuba weiterhin großes Gewicht besitzt.

Der 88-Jährige versicherte, dass er nicht gegen die von seinem Bruder und jetzigen Präsidenten Raúl Castro eingeleitete Entspannungspolitik sei. Seine Haltung bedeute "in keinem Moment, dass ich eine friedliche Lösung von Konflikten ablehne", schrieb Fidel Castro. Als Staatschef habe sein Bruder Raúl im Sinne der ihm vom Parlament und der Kommunistischen Partei übertragenen Verantwortung gehandelt.

Der Brief war Castros erste öffentliche Stellungnahme seit der als historisch gewerteten Ankündigung von Mitte Dezember. Zuletzt hatte es wegen Castros Schweigen zu den neuen Entwicklungen wieder Spekulationen über seinen Gesundheitszustand gegeben.

Tauwetter in der Karibik

Ende vergangenen Jahres hatten der sozialistische Inselstaat und die USA überraschend mitgeteilt, ihre Beziehungen nach mehr als 50 Jahren diplomatischer Eiszeit normalisieren zu wollen.

Die Verhandlungen dazu wurden in der vergangenen Woche in Havanna aufgenommen. Sie sollen bald in Washington fortgesetzt werden. Dabei geht es auch um die mögliche Wiedereröffnung von Botschaften.

Die USA hatten die diplomatischen Beziehungen zu Kuba 1961 als Reaktion auf die kubanische Revolution zwei Jahre zuvor abgebrochen. 1962 verhängte Washington eine Wirtschaftsblockade gegen den nur etwa 150 Kilometer südlich von Florida gelegenen Karibikstaat. Die Blockade wurde später noch verschärft und ist bis heute in Kraft.

qu/jj (dpa, afp)