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Kulturverbände laufen Sturm gegen Steuerpläne

18. Oktober 2002
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Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) plant den steuerlichen Spendenabzug für Unternehmen zu streichen. Nach Angaben der deutschen Kulturverbände sind davon 500000 gemeinnützige Organisationen, darunter auch viele Kultureinrichtungen, in denen sich fast 20 Millionen Menschen überwiegend ehrenamtlich engagierten betroffen. Mit den Spenden finanzierten die Organisationen einen Teil ihrer Arbeit im Sozialwesen, in der Kultur, in der Jugendarbeit und im Umweltschutz.

Arend Oetker als Vorstandsmitglied des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft sprach am Freitag in Berlin von einem fatalen und kontraproduktiven Signal der Koalition. Das Vorhaben wiederspreche allen bisherigen Bemühungen um mehr bürgerschaftliches Engagement in der Gesellschaft und auch der jüngsten Reform des Stiftungssteuerrechts.

"Das muss sofort wieder vom Tisch", meinte der Geschäftsführer des deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann. Anderenfalls werde es eine deutliche Verarmung der Kulturlandschaft geben. Nach Schätzungen der Verbände spenden Unternehmen und Privatpersonen jährlich etwa 5 Milliarden Euro im Wege der steuerlichen Spendenabzüge für gemeinnützige Einrichtungen.