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Kundus ist geräumt

19. Oktober 2013

Der erste Abzug ist vollzogen, die logistische Herausforderung bewältigt: Die letzten Bundeswehrsoldaten haben Kundus verlassen. Bis Ende 2014 wird sich die Truppe vollständig aus Afghanistan zurückgezogen haben.

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Der Konvoi der Bundeswehr aus Kundus kurz vor Masar-i-Sharif (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/empics

"Wir haben die Operation 'Withdrawal' erfolgreich abgeschlossen", sagte Oberstleutnant Heiko Diehl nach dem Eintreffen im deutschen Feldlager Masar-i-Scharif. Der Isaf-Kommandeur für Nordafghanistan, Generalmajor Jörg Vollmer, erwiderte: "Wir alle können sehr stolz darauf sein, was unsere Soldaten bis zur letzten Minute in Kundus geleistet haben." Die Räumung von Kundus ist ein wichtiger Schritt der Bundeswehr beim Abzug aus Afghanistan.

441 Soldaten und 119 Fahrzeuge hatten in den beiden vorangegangenen Nächten den 300 Kilometer langen Weg ohne Zwischenfälle zurückgelegt. Mehr als 500 Soldaten der Internationalen Schutztruppe Isaf sicherten die Transporte gegen mögliche Angriffe radikalislamischer Aufständischer ab. Die Sicherheitslage in Kundus hatte sich in den vergangenen Monaten wieder verschlechtert.

Eingreifmissionen sind noch möglich

Verteidigungsminister Thomas de Maizière und Außenminister Guido Westerwelle hatten das Camp in Kundus schon vor zwei Wochen an die Afghanen übergeben. Es wird künftig von Armee und Polizei genutzt. Der Einsatz in Kundus dauerte fast auf den Tag genau zehn Jahre. Nun bleibt als letztes deutsches Feldlager das Hauptquartier in Masar-i-Scharif. Von dort kann die Bundeswehr im Notfall auch künftig noch eine bis zu 300 Mann starke Eingreiftruppe zur Unterstützung der afghanischen Verbündeten nach Kundus schicken.

Nach dem vollständigen Abzug aller Kampfeinheiten der Schutztruppe ISAF sind noch internationale Ausbildungs- und Unterstützungsmissionen in Afghanistan vorgesehen, an denen sich Deutschland mit bis zu 800 Soldaten beteiligen will. Derzeit sind noch mehr als 3800 deutsche Soldaten im Isaf-Einsatz.

rb/gri (afp, dpa)