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Kunst von Kassel bis Kabul

16. September 2012

100 Tage war Kassel wieder ganz eingefangen von der großen Gala aktueller Kunst, die sich zugleich kritisch-politisch wie sensibel präsentierte. Die 13. Ausgabe der documenta ging mit einem Besucherrekord zu Ende.

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Blick in die Kabuler documenta (Foto: Getty Images)
Documenta kabulBild: AFP/Getty Images

Die documenta hat bei ihrer 13. Ausgabe das beschauliche hessische Kassel wieder zu einem Zentrum des globalen Kunstgeschehens gemacht und rund 860.000 Besucher angelockt. Als eine der weltweit wichtigsten Präsentationen zeitgenössischer Kunst hat man sich behauptet und mit einem wieder mal neuen Profil für den erhofften Wirbel gesorgt.

Den bisherigen Rekord hielt die documenta 12 - im Sommer 2007 waren 750.000 Besucher gekommen. Die Besucherzahl stieg also um 14 Prozent, wie die man in Kassel stolz registrierte.

Documenta 13 - eine Retrospektive

"Ich bin von dieser documenta beeindruckt und besonders froh, dass die Besucherzahlen und auch das Echo in den Medien so klar widerspiegeln, was wir täglich in der Ausstellung erleben dürfen: Besucher, die bewegt und begeistert sind, die Realitäten neu befragen und, da bin ich ganz sicher, verändert nach Hause fahren", hob Geschäftsführer Bernd Leifeld hervor.

Ein Rekord, und nicht der einzige: Fast 300 Namen hatte die die künstlerische Leiterin Carolyn Christov-Bakargiev auf ihrer Teilnehmerliste, so viele wie nie zuvor. Mit gut 60 Ausstellungsorten in Kassel und an den Außenstandorten Kabul, Kairo und Banff (Kanada) gab es auch mehr Kunststätten als je zuvor. In der afghanischen Hauptstadt kamen immerhin rund 27.000 Interessierte in die documenta-Ausstellung.

Kultur und Alltag?

Die documenta 13 sei für die Besucher keine Tagesveranstaltung gewesen. Die Ausstellung habe viel mehr eine Form von lebender Kultur repräsentiert, die zum Leben der Menschen gehöre und in wiederholten Besuchen erkundet werde, um dabei das Empfinden von Zeitdruck zu brechen, schwärmte Christov-Bakargiev.

Die documenta findet alle fünf Jahre statt. Die Planungen für die kommende Ausstellung im Jahr 2017 laufen bereits. Mehrere Kritiker rechnen damit, dass beim nächsten Festival der Kunstbegriff eher wieder enger gefasst und "geschärft" wird, nachdem in diesem Jahr quasi "alles Kunst" geworden sei.

SC/gri (dpa)