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Vermittlung angeboten

11. Juli 2008

Die Bundesregierung will nicht auf Bedingungen der PKK für die Freilassung der entführten Deutschen eingehen. Die Kurdenpartei DTP bietet unterdessen an, zwischen Berlin und der PPK zu vermitteln.

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Bergsteiger (Quelle: AP)
Der PKK entkommen: Die zehn übrigen Mitglieder der bayrischen Reisegruppe auf der Rückreise nach DeutschlandBild: AP

Von den drei deutschen Bergsteigern, die am Berg Ararat von der PKK entführt wurden, fehlt nach wie vor jede Spur. Türkisches Militär hat die Region weiträumig abgesperrt und sucht unter anderem mit Hubschraubern nach den Entführten. Bei Kämpfen in der Nähe des Bergs Kato unweit der irakischen Grenze wurden zehn PKK-Rebellen und ein Beamter der örtlichen Sicherheitskräfte getötet, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Dogan am Freitag (11.07.2008).

PKK-nahe Partei bietet Vermittlung an

Demonstration (Quelle: AP)
Die DTP demonstriert für den gefangenen PKK-Führer Abdullah OcalanBild: AP

Die Kurdenpartei DTP hat unterdessen angeboten, zwischen Bundesregierung und PKK zu vermitteln. Wenn Deutschland wolle, sei eine Vermittlertätigkeit möglich, zitierte die PKK-nahe Nachrichtenagentur Firat die DTP-Vizevorsitzende Emine Ayna. Sie verwies darauf, dass die DTP bereits bei der Gefangennahme von acht türkischen Soldaten durch die PKK im vergangenen Jahr auf Bitten der Familien der Soldaten vermittelt habe. Die Soldaten waren damals freigelassen worden.

Die Partei für eine Demokratische Gesellschaft (DTP) ist mit 20 Abgeordneten im türkischen Parlament vertreten. Sie wird von den türkischen Behörden als politischer Arm der PKK betrachtet. Gegen sie läuft deshalb in der Türkei ein Verbotsverfahren.

Die Bundesregierung bleibt hart

Die Bundesregierung lehnt es weiter ab, auf die Bedingungen der PKK für die Freilassung der Geiseln einzugehen. Die Kurdische Arbeiterpartei fordert, dass Deutschland seine PKK-feindliche Politik einstellt. Zuletzt hatte das Bundesinnenministerium den PKK-nahen TV-Sender Roj-TV in Deutschland verboten. Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Innenminister Wolfgang Schäuble betonten, die Bundesregierung lasse sich nicht erpressen. "Wir erwarten eine sofortige und bedingungslose Freilassung", sagte Steinmeier.

"Es kommt nicht in Frage, dass wir mit der PKK darüber verhandeln, ob wir deutsche Gesetze anwenden oder nicht", sagte Innenminister Wolfgang Schäuble dem Sender "MDR Info" mit Blick auf das Verbot von Roj-TV. Nach Angaben von Schäuble hat das Bundeskriminalamt Mitarbeiter in die Türkei geschickt, um die dortigen Stellen zu unterstützen. "Wir tun alles, dass die drei wohlbehalten wieder freikommen", sagte Schäuble.

Der Krisenstab arbeitet

Die Bundesregierung bemühe sich weiter um die Freilassung der Entführten, hieß es in Berlin. Der Krisenstab setze sich weiter intensiv für eine rasche Lösung ein, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Freitag. Weitere Einzelheiten wollte sie nicht nennen. Die PKK hatte die 33, 48 und 65 Jahre alten Deutschen am Dienstag am Berg Ararat im Osten der Türkei verschleppt. Die übrigen zehn Mitglieder der deutschen Bergsteigergruppe haben inzwischen ihre Rückreise nach Deutschland angetreten. (det)

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