Kuriose Momente des Sports 2015
Reiterlose Pferde, tieffliegende Rennwagen, catchende Damen im Rüschenkleid und herumhängende Boxer. Es gab viele skurrile, ungewöhnliche und spektakuläre Momente im Sport des Jahres 2015.
Achterbahnfahrt
Beim Rennen der Formel Renault im französischen Le Mans betrachtet der Brasilianer André Negrao die Strecke kurzzeitig mal aus ganz neuer Perspektive. Weil er einem Konkurrenten über den Reifen fährt, überschlägt sich sein Bolide, titscht aufs nicht vorhandene Dach und stellt sich wieder richtig herum hin. Negrao ist unverletzt, sein Rennen allerdings beendet - die Hinterachse ist gebrochen.
Schaum vorm Mund
Schampus im Gesicht, jede Menge Gemüse auf dem Kopf und völlig kaputt - so fühlt man sich also, wenn man gerade den Ironman auf Hawaii gewonnen hat. Jan Frodeno sieht zwar aus wie ein begossenes Gebüsch, ist aber dennoch sehr glücklich. Als fünfter Deutscher schafft er den Sieg beim bedeutendsten Triathlon-Wettbewerb der Welt. Nach acht Stunden und 14 Minuten überquert er die Ziellinie.
Eins, zwo, drei - Oberkörper frei!
"Lasst wohlbeleibte Männer um mich sein! Mit glatten Köpfen", so spricht Julius Cäsar im gleichnamigen Drama nach William Shakespeare. Stratford, wo Shakespeare gelebt hat, ist von Sheffield, wo dieser halbnackte Mann im Stadion steht, nicht weit entfernt. Ob er das Schauspiel kennt? Jedenfalls hat er sich trotz kalten Januarwetters mal frei gemacht und sieht eigentlich ganz glücklich dabei aus.
Batman und Robin
Beim Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 feiern Pierre-Emerick Aubameyang (l.) und Marco Reus (r.) das späte 1:0 des Gabuners wie die Superhelden. Am Ende siegt der BVB sogar mit 3:0. Stellt sich nur die Frage: Wenn Batman und Robin für Borussia Dortmund kicken, wo stehen dann Superman, der Rote Blitz und der unglaubliche Hulk unter Vertrag?
Reiter ohne Pferde...
...können manchmal albern sein. Hier balgen sich bei der Siegerehrung des Deutschen Derbys der Springreiter in Hamburg der Sieger Kent Farrington (r.) und der Zweitplatzierte Philipp Weishaupt (l.) mit dem Inhalt ihrer Champagner-Flaschen. Was kostet die Welt? Aber wer gerade 100.000 Euro Preisgeld erritten hat, der kann auch ganz sorgenfrei sündhaft teuren Alkohol durch die Gegend spritzen.
Pferde ohne Reiter...
...gibt es dagegen - zumindest im Parcours - eher selten zu sehen. Der Hengst Caleri II dreht bei der Reit-EM in Aachen eine einsame Runde durchs Stadion, weil sich Zuzana Zelinkova aus Tschechien nach einem Sprung nicht im Sattel halten kann. Das Pferd rennt auf schnellstem Wege in Richtung Stall. Auch die Reiterin kann den Parcous unversehrt verlassen - allerdings muss sie zu Fuß gehen.
Schönen Dunk auch!
Dumm gelaufen! US-College-Basketballer Nick Faust macht einen spektakulären Dunking, schwingt die Füße nach vorne durch und erleidet genau in diesem Moment einen Krampf. Minutenlang muss er an den Ring gekrallt in waagerechter Haltung verharren, bis ein Sanitäter kommt und ihn runterholt. Echt? Nee, Blödsinn! Aber der Fotograf hat im richtigen Moment auf den Auslöser gedrückt.
Bei den Hörnern gepackt
Was für ein Torjubel! Anthony Ujah trifft für Köln in der Bundesliga zum 4:1 gegen Frankfurt und vergreift sich anschließend am lebendigen Maskottchen des FC, an Hennes VIII. Einige Tage später muss sich Ujah kleinlaut bei dem immer noch geschockten Tier entschuldigen und einen von lokalen Medien begleiteten Besuch bei Hennes im Zoo machen, wo der Ziegenbock seinen Stall hat.
Aufs Kreuz gelegt
In voller Montur, immer auf die Zwölf - beim Frauen-Wrestling geht es hoch her. Martha "La Altena" und Anglea "La Simpatica" werfen die Rüschenröcke in die Luft und sich gegenseitig auf die Bretter. In ihrer Heimat Bolivien sind sie Stars, unter dem Namen "Las cholitas luchadores" (Die catchenden Lieblinge). Sie füllen ganze Hallen und machen sogar TV-Werbung - für Schinkenwurst.
Schlaf gut, schöner Prinz!
Manchmal braucht man einfach mal einen Moment für sich - eine Art Auszeit, um zu neuen Kräften zu kommen. Eine solche Auszeit nimmt sich hier auch Super-Leichtgewichts-Boxer Robert Tlatlik. Obwohl der Ringrichter den Kampf unterbrochen hat, schlägt Tlatliks Gegner noch einmal hart zu und lässt ihn Sternchen sehen. Nach kurzer Pause gehts weiter - Tlatlik gewinnt am Ende durch technischen K.o.
Echt keinen Bock mehr...
...hat Formel-1-Pilot Fernando Alonso im November beim Training zum Großen Preis von Brasilien. Als sein Bolide mal wieder streikt und er das teure Gefährt am Streckenrand abstellen muss, leiht er sich den Campingstuhl eines Streckenpostens aus, um den Rest des Trainings aus der ersten Reihe zu beobachten. Kommentar: "Zum nächsten Training nehme ich Sonnencreme und etwas zum Lesen mit."
Nur fliegen ist schöner...
...müssen sich diese Skicrosser beim Weltcup im schweizerischen Arosa gedacht haben - vorausgesetzt sie haben bei ihrem Vierer-Duell auf Skiern über Rampen und durch Steilkurven überhaupt Zeit zum Denken. Nicht selten geht es dabei hart zu: Körperkontakt und Stürze sind die Regel. Die Sprünge sind da eine willkommene Atempause.