1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

GMF: Strategien gegen Cyber-Dschihad

Benedikt Blomeyer, Berit Schmeling15. Juni 2015

Tweets und Posts statt Kanonen? Kyle Matthews vom DMAP LAB in Montreal weiß, wie man Social Media für den Kampf gegen den Terror einsetzt. Auf dem Global Media Forum in Bonn stellt er seine Strategien vor.

https://p.dw.com/p/1Fhdz
Bild: Getty Images/AFP/A. Al-Rubaye

Matthews, stellvertretender Direktor des Montreal Institute for Genocide and Human Rights Studies in Kanada, ist überzeugt: Die internationale Anti-Terror-Koalition braucht neue Strategien im Kampf gegen den Vormarsch des IS – und zwar im Cyberspace. Nur leider seien die Akteure dieser Koalition bisher nicht im Bilde, wie Soziale Medien funktionieren, meint Matthews.

Sein Expertenteam vom Digital Mass Atrocity Prevention Lab (DMAP LAB) erforscht innovative Methoden, um dem Bild von „IS-Kämpfern als moderne Che Guevaras“ etwas entgegenzusetzen. Die Dschihadisten seien im Netz den Regierungen „immer einen Schritt voraus“. Die Extremisten seien sehr versiert, das Social Web zu ihrem Vorteil zu nutzen und ausländische Kämpfer aus aller Welt zu rekrutieren. „Es ist höchste Zeit, die Dschihadisten mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen“, fordert Matthews.

Kyle Matthews
Kyle Matthews: mit digitalen Waffen gegen den TerrorBild: Privat

Gegen den radikalisierten Diskurs

Auf dem Global Media Forum lädt sein Team zum Workshop „Social media vs. digital jihad“ ein. Die Teilnehmer können ihre eigenen Erfahrungen mit Online-Radikalisierung teilen und nach innovativen Lösungen suchen. Eine der zentralen Fragen wird sein, was westliche Regierungen, zivilgesellschaftliche Gruppierungen und Einzelpersonen tun können, um möglichen Dschihadisten und „lone wolves“ (Einzelkämpfer) zu identifizieren und auch radikalisierten Diskursen und Hasspredigten entgegenzuwirken.

Kyle Matthews sieht einen ersten Schritt darin, eine massive Gegendarstellung aus Sicht von anderen Muslimen zu etablieren. Unterstützung könne auch aus anderen Quellen kommen –beispielsweise setzt er auf die Kreativität von Filmschaffenden, um dem digitalen Dschihadismus etwas entgegenzusetzen.

Hassprediger auch im Netz: Sven Lau alias Abu Adam
Hassprediger auch im Netz: Sven Lau alias Abu AdamBild: picture-alliance/dpa/M. Scholz

„Medien und Außenpolitik im digitalen Zeitalter“

Das Global Media Forum ist für Matthews eine „willkommende Plattform“, um seine Thesen und Vorschläge mit Experten aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Entwicklungszusammenarbeit und Bildung zu diskutieren, Syergien herauszuarbeiten und diese mit dem internationalen Publikum zu teilen. Das Rahmenthema 2015 im World Conference Center Bonn lautet: „Medien und Außenpolitik im digitalen Zeitalter“.

Mitveranstalter und Partner

Partner der DW in den rund 40 Veranstaltungen des Global Media Forum 2015 sind unter anderem Amnesty International, Grimme-Institut, UNO, OSZE, Reporter ohne Grenzen, Carnegie Endowment for International Peace. Mitveranstalter ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Stadt Bonn und der Robert Bosch Stiftung.

15. Juni 2015
67/15

Wenn Sie auf dem Global Media Forum ein Interview mit Kyle Matthews führen möchten, wenden Sie sich bitte an die Unternehmenskommunikation:
T. 0228.429-2042 – Mail an: kommunikation@dw.com oder christoph.jumpelt@dw.com