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Strahlendes Hamburg

19. August 2007

Seriensieger Hamburg liegt bei Einkommen und Beschäftigung seiner Bürger im Bundesländer-Vergleich der Bertelsmann Stiftung zum vierten Mal in Folge an der Spitze. Die Bundeshauptstadt Berlin schnitt schlecht ab.

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Luftaufnahme des Hamburger Rathauses. Copyright: CyberCity AG und Landesbetrieb für Geoinformation und Vermessung
Grund zur Freude im Hamburger RathausBild: CyberCity AG und Landesbetrieb für Geoinformation u.Vermessung

Die Hansestadt habe Bayern und Baden-Württemberg deutlich distanziert, teilte die Stiftung in Gütersloh nach einem Bericht der dpa vom Sonntag (19.08.07) mit. Dafür sind die Menschen nirgendwo so wenig von Kriminalität und Armut bedroht wie in den beiden süddeutschen Ländern. In Bayern war die Aufklärungsquote der Polizei im Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2006 die höchste im Vergleich aller Länder, die Zahl der Sozialhilfeempfänger pro 1000 Einwohner mit 38,7 die niedrigste.

Hamburg sei zwar bei der Verbrechens- und der Armutsbekämpfung erfolgreicher als die Stadtstaaten Bremen und Berlin, belegte aber dennoch wegen der angespannteren Sicherheitslage in Städten einen der hinteren Plätze, erklärte die Stiftung. Unverändert sei Sicherheit das Kriterium, bei dem die ostdeutschen Bundesländer am ehesten punkten könnten: Thüringen kam im Bundesländervergleich auf den vierten Platz hinter Rheinland-Pfalz. Bei der Kriminalitätsbekämpfung seien die Länder im Süden und Südosten insgesamt erfolgreicher als der Norden.

Berlin im roten Bereich

In der Untersuchung unter der Leitung des Würzburger Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Norbert Berthold wurden die Arbeitslosen- und Erwerbstätigenquote, das Einkommen sowie die soziale und innere Sicherheit zu einem Erfolgsindex zusammengefasst.

Berlin schnitt schlecht ab. Als einziges Bundesland ist die Bundeshauptstadt laut der Stiftung bei allen Kriterien "im roten Bereich". Jeder fünfte Berliner war im Untersuchungszeitraum auf Transferleistungen oder Arbeitslosengeld I angewiesen. Beim Einkommen kam Berlin mit 23.300 Euro auf das niedrigste Bruttoinlandsprodukt (BPI) pro Kopf im Schnitt der Jahre 2004 bis 2006, das Wachstum war mit 0,3 Prozent das niedrigste aller Bundesländer. "Das gesamtdeutsche Wachstum war im selben Zeitraum mehr als fünfmal so hoch", heißt es in der Studie. In Hamburg lag das (BPI) pro Kopf in dem Zeitraum bei 47.800 Euro, das Wachstum bei 1,8 Prozent.

Die Arbeitslosenquote lag in Hamburg im Schnitt der Jahre 2004 bis 2006 bei 12,7 Prozent. Bei der Arbeitslosenquote lagen in dem Zeitraum Baden-Württemberg (7,6 Prozent) und Bayern (8,7 Prozent) vorne. Besonders erfolgreich in der Vergleichsstudie war der Stiftung zufolge das Saarland, das mit 2,5 Prozent sogar das stärkste Wirtschaftswachstum hinlegte. "Trotz einer drückenden Schuldenlast zeigt das einstige Sorgenkind, wie mit kluger Innovationspolitik und dem günstigen Rückenwind der Weltkonjunktur der Strukturwandel angegangen werden kann", sagte Stiftungsvorstand Johannes Meier.

Lob fürs Saarland

Die Wissenschaftler untersuchten auch die politischen Bemühungen der Länder, sich im Standortwettbewerb zu verbessern. Bei diesem "Aktivitätsindex" fiel vor allem der Kampf Baden-Württembergs gegen die Arbeitslosigkeit auf. Das Land lag dabei deutlich vorne. (mas)