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Löw benennt EM-Kader

Joscha Weber28. Mai 2012

Die Würfel sind gefallen: Bundestrainer Löw verzichtet bei der EM auf Marc-André ter Stegen, Sven Bender, Julian Draxler und Cacau. Übrig bleibt ein hochkarätiger EM-Kader, dem alles zuzutrauen ist.

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Joachim Löw (Foto: Arnd Wiegmann/reuters)
Bild: Reuters

Joachim Löw war sich seiner Sache offensichtlich sehr sicher. Bereits einen Tag vor Ablauf der Nominierungsfrist gab der Bundestrainer überraschend seine Wahl für die EM bekannt. Er setzt auf ein hochklassiges Gemisch aus viel Erfahrung und ein wenig frischem Wind. Einige junge Talente mussten aber dennoch aus dem Trainingslager in Südfrankreich die Heimreise antreten. Der gegen die Schweiz unglücklich agierende Torwart Marc-Andre ter Stegen, der Schalker Jungstar Julian Draxler, Dortmunds Verteidiger Sven Bender und der erfahrene, aber in dieser Saison blasse Cacau können ab sofort ihren Urlaub planen.

Der Bundestrainer hatte am 7. Mai insgesamt 27 Spieler in seinen vorläufigen Kader berufen. Das ausgemusterte Quartett nahm am Montagnachmittag (28.05.2012) schon nicht mehr am Training des deutschen Nationalteams teil. Den Aussortierten wurde die Entscheidung wurde in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt – ehe sie in ihre Flieger Richtung Heimat stiegen.

Nur ein Bender schaffte es ins Aufgebot

"Natürlich bin ich enttäuscht. Dennoch waren die Tage im Kreis der Nationalmannschaft für mich eine interessante Erfahrung", sagte Mönchengladbachs ter Stegen. Ähnlich äußerte sich Sven Bender, der nun zusehen muss, wie sein Zwillingsbruder Lars zu seinem ersten EM-Turnier reist. "Es tut mir selbstverständlich leid, dass ich nach Hause fahren muss. Ich nehme jedoch viele wichtige Eindrücke mit, die für meine weitere sportliche Entwicklung wertvoll sein werden", sagte der Dortmunder Defensivspieler, der sich aber für seinen Bruder freue.

Bundestrainer Joachim Löw (hinten) beobachtet am Montag (14.05.2012) die Nationalspieler Cacau (l-r), Lars Bender, Per Mertesacker und Julian Draxler im Stadion Andrea Corda in Abbiadori auf der italienischen Insel Sardinien während des Trainings der deutschen Nationalmannschaft. (Foto: Marcus Brandt dpa)
Außen vor: Jungstar Julian Draxler (r.) darf nicht mit zur EURO 2012Bild: picture-alliance/dpa

Schalkes Julian Draxler nahm die Löw-Absage kurz vor dem anstehenden Abitur positiv hin: "Die Einladung in den erweiterten EM-Kader war für mich schon ein Riesenerfolg. Das intensive Training und die gute Gemeinschaft haben mich beeindruckt", sagte das 18 Jahre alte Mittelfeldtalent. Der Stuttgarter Cacau ließ sich dagegen die Enttäuschung über die Nichtberücksichtung spüren: "Wie die jüngeren Spieler bin auch ich enttäuscht, aber ich fühle mich weiterhin als Teil der Mannschaft und wünsche ich ihr von ganzem Herzen, dass sie eine tolle EM spielt."

Die Abwehr muss sich noch finden

Nicht nur Cacau traut den 23 ausgewählten Spielern nun Großes zu bei der am 8. Juni beginnenden Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Der Kader ist ausgewogen und bietet dem Bundestrainer vor allem im Mittelfeld eine Fülle an kreativem Potential. Da mit Gomez und Klose nur zwei echte Stürmer nominiert sind, ist davon auszugehen, dass Mittelfeldspieler wie Lukas Podolski oder Marco Reus im Sturm aushelfen werden. Als einziger Schwachpunkt im deutschen Team gilt die Abwehr, die noch keine sattelfeste Formation gefunden hat und im jüngsten Testspiel gegen die Schweiz fünf Gegentore hinnehmen musste.

Marc-André ter Stegen fliegt am Ball vorbei. (Foto: Andreas Gebert dpa)
Am Ball und der EM vorbei: Ob die fünf Gegentore gegen die Schweiz ter Stegen aus dem Kader warfen?Bild: picture-alliance/dpa

Der deutsche Kader für die UEFA Euro 2012:

Tor:

Manuel Neuer (Bayern München), Tim Wiese (Werder Bremen), Ron-Robert Zieler (Hannover 96).

Abwehr:

Holger Badstuber, Jérôme Boateng, Philipp Lahm (alle Bayern München), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Mats Hummels, Marcel Schmelzer (beide Borussia Dortmund), Per Mertesacker (FC Arsenal).

Mittelfeld:

Mesut Özil, Sami Khedira (beide Real Madrid), Lars Bender Andre Schürrle (beide Bayer Leverkusen), Mario Götze, Ilkay Gündogan (beide Borussia Dortmund), Toni Kroos, Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger (alle Bayern München), Lukas Podolski (1. FC Köln), Marco Reus (Borussia Mönchengladbach).

Sturm:

Mario Gomez (Bayern München), Miroslav Klose (Lazio Rom).