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Politik

Landgerichte nach Bombendrohungen geräumt

11. Januar 2019

Bombendrohungen scheinen wieder Konjunktur zu haben: Nachdem bereits am 7. Januar ein ICE gestoppt wurde, traf es jetzt Landgerichte. Gerichtsgebäude in acht Städten wurden geräumt - gefunden wurde nichts.

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Bombendrohung beim Landgericht Erfurt
Das Landgericht Erfurt - die Arbeit konnte schnell wieder aufgenommen werdenBild: picture-alliance/dpa/Wichmanntv

Betroffen waren Gerichtsgebäude in Potsdam, Magdeburg, Erfurt, Wiesbaden, Hamburg, Hannover, Kiel und Saarbrücken. In allen Fällen sei die Drohung per E-Mail eingegangen, bestätigte die Polizei. Laut Polizei Magdeburg wurde in der Mail mit einem Anschlag auf bundesweiter Ebene gedroht. 

In Wiesbaden mussten rund 600 Mitarbeiter das Justizzentrum zeitweise verlassen, acht Spürhunde waren im Einsatz. In Potsdam mussten 200 Menschen das Justizzentrum verlassen. Hier wurde mit einem Sprengstoffhund das Gebäude abgesucht und der Bereich um das Gebäude abgesperrt. In Erfurt wurden rund 30 Bedienstete aus dem Gerichtsgebäude gebracht. Ein Sprengstoffspürhund schlug bei der Suche nicht an. Überall gaben die Behörden nach Überprüfungen Entwarnung. 

'Nationalsozialistische Offensive' bislang unbekannt

Zum Vorfall am Landgericht Kiel sagte ein Polizeisprecher: "Es ist eine Mail eingegangen, die mit 'nationalsozialistische Offensive' gezeichnet ist."  Derselbe Absender stand unter dem Drohschreiben in Hamburg, wie ein Gerichtssprecher sagte. In beiden  Bundesländern ermittelt der Staatsschutz. Der schleswig-holsteinische Verfassungsschutz hatte bislang keine Erkenntnisse zu einer Gruppe dieses Namens, wie ein Sprecher des Landesinnenministeriums mitteilte.

Bundesjustizministerin Katarina Barley verurteilte die Drohungen als Angriff auf die Justiz. "Wer Gerichte bedroht, greift die unabhängige Justiz und unser demokratisches Gemeinwesen an", sagte sie. 

In den vergangenen Wochen hatten bereits Bombendrohungen an anderen Landgerichten in Schleswig-Holstein die Einsatzkräfte beschäftigt. Bei keinem der Vorfälle wurden verdächtige Gegenstände gefunden. Bereits am 7. Januar war ein Schnellzug kurz vor Nürnberg nach einer Bombendrohung gestoppt worden. Der ICE 706 aus München mit Fahrtziel Hamburg wurde am schließlich im Hauptbahnhof Nürnberg evakuiert. Polizisten mit zwei Spürhunden untersuchten die Waggons. Bomben seien keine gefunden worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Rund 40 Polizeibeamte waren im Einsatz.

nob/kle (dpa, rtre)