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Lange Haftstrafen wegen Attentatsplänen

4. Juni 2012

Im Jahr 2005 sorgte eine Mohammed-Karrikatur in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" für Empörung unter Muslimen. Jetzt wurden vier Männer schuldig gesprochen, einen Anschlag auf die Zeitung geplant zu haben.

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Verschiedene dänische Zeitungen zeigen die umstrittene Mohammed-Karikatur, die den Propheten als finsteren, vollbärtigen Mann mit einer Bombe samt brennender Zündschnur im Turban porträtiert (Foto: dpa)
Die Macht der digitalen BilderBild: picture-alliance/dpa

Ein Gericht in Dänemark hat im Zusammenhang mit der umstrittenen Mohammed-Karikatur vier Männer zu jeweils zwölf Jahren Haft verurteilt. Das Bezirksgericht in Glostrup nahe Kopenhagen sah es als erwiesen an, dass die vier einen Angriff auf die Zeitung "Jyllands-Posten" geplant hatten. Diese hatte 2005 die Mohammed-Karikatur des Zeichners Kurt Westergaard veröffentlicht, die von radikalen Muslimen als Beleidigung des Islam aufgefasst worden war.

Geheimdienste ermittelten

Drei der Verurteilten haben einen schwedischen Pass, einer ist Tunesier. Die Männer wurden im Dezember 2010 kurz vor der geplanten Tat in Kopenhagen verhaftet, nachdem die dänische und die schwedische Polizei sie gemeinsam über einen längeren Zeitraum beobachtet hatte.

Kurt Westergaard (Foto: ap)
Karikaturist Kurt WestergaardBild: AP

Nach Erkenntnissen der Ermittler wollten die Männer in den Redaktionsräumen der Zeitung um sich schießen. Im überwachten Kopenhagener Apartment hatten die Beamten zwei Schusswaffen, Munition und rund 20.000 Dollar Bargeld gefunden. Bei Prozessbeginn im April bekannten sie sich nicht schuldig. Später gab einer der Männer illegalen Waffenbesitz zu.

Kein Einzelfall

Die dänische Polizei hat seit der Veröffentlichung der in der islamischen Welt heftig kritisierten Mohammed-Karikaturen mehrere Mordpläne gegen den Zeichner, den heute 76-jährigen Kurt Westergaard, aufgedeckt. Er hatte den Propheten Mohammed mit einer Bombe im Turban dargestellt.

jh/sc (afp, dapd)