1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rachmon wählt sich zum Präsidenten

6. November 2013

Die Wiederwahl des Präsidenten steht so gut wie fest: Emomali Rachmon, der Tadschikistan seit 1992 regiert, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im Amt bleiben. Die Opposition boykottiert die umstrittene Abstimmung.

https://p.dw.com/p/1AD9Z
Präsident Emomali Rachmon (rechts) bei der Stimmabgabe (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: Reuters

In Tadschikistan ist eine Präsidentenwahl abgehalten worden. Die Wiederwahl des amtierenden Staatsoberhauptes Emomali Rachmon steht allerdings schon vor der offiziellen Verkündung der Wahlergebnisse praktisch fest. Rachmon regiert die ehemalige Sowjetrepublik seit 1992. Die Wahlkommission in der Hauptstadt Duschanbe erklärte die Abstimmung für gültig, weil mehr als 50 Prozent der vier Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben hatten. Einen ernstzunehmenden Gegner hat der 61-jährige frühere kommunistische Funktionär nicht. Seine fünf Mitbewerber sind weitgehend unbekannt.

Keine Demokratie

Das offizielle Wahlergebnis soll am Donnerstag verkündet werden. Wahlbeobachter und Regierungsgegner werfen den Behörden allerdings Verstöße gegen die Wahlgesetze vor. Sie nannten die Abstimmung eine Farce. Die Partei Islamische Wiedergeburt und die Sozialdemokratische Partei boykottierten die Wahlen. Auch die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) haben bisher noch keine Wahl in Tadschikistan als demokratisch anerkannt. Der Politologe Parwis Mullodschanow sagte der Deutschen Presse Agentur (dpa) in Duschanbe, "dass sich Rachmon zwischen 77 und 86 Prozent der Stimmen geben lässt".

Personenkult um Rachmon

Der amtierende Präsident hat einen Hang zum Personenkult. Landauf, landab sind Plakate mit seinem Konterfei zu finden. Kritiker werfen ihm vor, Tadschikistan wie einen Familienbetrieb zu führen. Rachmon gilt als Inbegriff für Korruption, Behörden- und Justizwillkür. Von den rund acht Millionen Tadschiken leben knapp die Hälfte in Armut. Etwa eine Million Menschen wanderten in den letzten Jahren zum Arbeiten nach Russland aus.

ch/kle (dpa, afp)