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Lawrow: Untersuchung des MH17-Absturzes

6. Juni 2015

Unabhängig soll sie sein und den internationalen Regeln entsprechen. Das hat der russische Außenminister Lawrow nach einem Gespräch mit seinem niederländischen Amtskollegen gefordert.

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Bergung von Wrackteilen Flug MH17 (Foto: Menahem Kahana/AFP/Getty Images)
Bild: Menahem Kahana/AFP/Getty Images

Fast ein Jahr nach dem Absturz der malaysischen Passagiermaschine MH17 im ostukrainischen Kriegsgebiet hat der russische Außenminister Sergej Lawrow eine "präzise und allumfassende" Aufklärung gefordert. Die entsprechende Mitteilung gab sein Ministerium nach einem Gespräch Lawrows mit dem niederländischen Außenminister Bert Koenders heraus. Die Katastrophe müsse im Einklang mit internationalen Regeln und der Resolution 2166 des Weltsicherheitsrates, die unter anderem eine internationale Untersuchung vorsieht, behandelt werden.

Die Niederlande leiten die Untersuchung zu dem Abschuss der Boeing am 17. Juli 2014, weil die meisten Opfer aus dem EU-Land stammten. Bei dem Absturz der Maschine waren alle 298 Insassen ums Leben gekommen. Das Flugzeug war von einer Rakete getroffen und im Kriegsgebiet Donbass abgestürzt.

Was steht fest?

Der niederländische Sicherheitsrat schloss in seinem ersten Zwischenbericht zur Ursache im September 2014 technisches und menschliches Versagen sowie einen Terroranschlag aus. Die Ermittlungen der niederländischen Staatsanwaltschaft weisen in Richtung eines Abschusses durch eine Abwehrrakete. Es wurden deutliche Indizien für eine Verantwortung prorussischer Rebellen veröffentlicht.

Unterschiedliche Ermittlungsansätze

Russland präsentierte andere Ermittlungsergebnisse, die eine Verantwortung der ukrainischen Armee aufzeigen sollen. Demnach könnte ein anderes Flugzeug die Passagiermaschine abgeschossen haben. Die oberste Ermittlungsbehörde will dafür einen mutmaßlichen Zeugen, einen geflüchteten Ukrainer, haben. Die Russen forderten von Anfang an eine Prüfung dieses Verdachtes.

Zuletzt sorgte eine Studie der Rechercheplattform Bellingcat für Aufregung. Demnach seien die von Russland zum Absturzort präsentierten Satellitenbilder gefälscht worden. Andere westliche Experten wiederum meinten, eine Manipulation sei nicht erwiesen.

fab/chr (dpa, afp)