Leben und leben lassen | Service | DW | 23.08.2008
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Service

Leben und leben lassen

Die DW-World-User machen Vorschläge zur Georgien-Politik der EU, hoffen auf Reformen in Paraguay und gratulieren der Schwimmerin Britta Steffen zu ihrer Gold-Medaille.

Georgien-Konflikt: Die Aufgaben der EU

Ich meine, eine Einigung im Kaukasus-Konflikt ist gut möglich - besonders, wenn die EU alle Tatsachen objektiv annimmt und demokratische Prinzipien (z.B. das Recht der Völker von Südossetien und Abchasien auf ein eigenes Staatsleben) ohne Druck seitens der USA und unabhängig von deren Interesse akzeptiert. Also - leben und leben lassen. (Alexej)

Die EU sollte 1. Eine Untersuchungskommission nach Süd-Ossetien entsenden, um die Zerstörungen und gegebenenfalls Völkerrechtsverletzungen durch den georgischen Präsidenten Saakaschwili festzustellen. 2. Eine solche Kommission sollte auch nach Georgien entsandt werden. 3. Danach muss das Material gesichtet werden, um unabhängige Konsequenzen daraus zu ziehen. 4. Das Verhältnis zu Russland soll bis zum Ende der Untersuchungen nicht weiter belastet werden. 5. Die Schuldigen für Völkerrechtsverletzungen gehören vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Die EU soll sich dafür einsetzen und die Auslieferung der Verantwortlichen fordern. 6. Eine NATO-Mitgliedschaft von Georgien vor solchen Abklärungen ist unverantwortlich. (Andres Stäubli)

Nur gut, dass es Russland gibt. Das Verhalten der USA - etwa im Irak - und ihre Rolle als Besserwisser und Weltmacht können nur durch Russland Grenzen aufgezeigt bekommen. Warum greift Georgien russische Nationalitäten an? Mit welchem Recht? Was hat Amerika mit den Raketen um Russland vor? (Rudolf Garack)

Saakaschwili ist eindeutig ein Hasardeur, denn einen militärischen Angriff zu starten innerhalb des eigenen Landes und auf eine Bevölkerungsgruppe, die Russland nahe steht, ist schon abenteuerlich. Völlig unverständlich ist mir, wie Bundeskanzlerin Merkel auf die Idee kommt, einem solchen Land eine Nato-Mitgliedschaft in Aussicht zu stellen. (Martin Flemming)

USA: Bleiben oder Gehen im Irak

Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, einen Zeitpunkt festzulegen, zu dem die USA den Irak verlassen sollten. US-Truppen sind mehr als 60 Jahre nach dem Krieg auch heute noch in Deutschland, Japan und Süd-Korea stationiert. Diese drei Länder haben Dank Demokratie und freier Marktwirtschaft - die die US-Truppen möglich machten - einen wirtschaftlichen Aufschwung ohne Gleichen genommen. Die Chancen, dass ein ähnlicher Aufschwung auch im Irak möglich ist, steigen mit der Präsenz der US - und verbündeter Truppen. Ein früher Abzug wurde die innere Zerrissenheit des Irak schnell wieder aufleben lassen. Das Erreichte an Demokratie, Marktwirtschaft und Prosperität wäre dann in großer Gefahr, was unweigerlich Auswirkungen auf die gesamte Region hätte. (A. Stoeckl)

Paraguay: Ex-Bischof Lugo wird neuer Präsident

Der Machtwechsel in Paraguay ist nicht einfach so gekommen. Schon die Blitzkarriere des neuen Staatschefs Lugo in zwei Jahren vom Priester zum Präsidenten, mit der die 61-jährige Herrschaft der Colorado-Partei beendet wurde, war menschlich gesehen unmöglich. Wenn Sie wüssten, wie die Paraguayer dafür gebetet haben! Genauso wie Paraguay in zwei Jahren erlöst wurde, genauso kann man Paraguay in zwei Jahren reformieren. (Wilfried Braun)

Zur Frage, ob Lugo Paraguay reformieren kann, kann ich so viel sagen: Es wird für den Exbischof eine harte Arbeit werden. Erstens hat er keine Erfahrung in der Politik und ich glaube, er hat auch nicht genug Vorwissen über die wirtschaftliche und soziale Lage Paraguays. Zweitens ist der Präsident von Colorado-Mitgliedern im Parlament umgeben, die ihm viele Probleme bereiten könnten. Im Moment sieht es so aus als ob die Colorado-Partei den Verlust der Macht anerkennt, doch ich bezweifle sehr, ob die Lage so ruhig bleiben wird. Es ist eine völlig neue Situation und ich hoffe, dass es besser wird, aber man kann es in diesem Fall nur sehr schwer sagen. (Andreas Manuel Unger)

Olympia: Kommerz, Medaillen und Doping,

"Die Olympischen Spiele im alten Griechenland dauerten mindestens einen Monat. Auf drei Typen von Teilnehmern ist das Augenmerk zu richten: 1. Die Sportler. 2. Die Zuschauer. 3. Die Kaufleute (die von allen Himmelsrichtungen herkamen um ihre Güter "auszutauschen"). Es gab nur einen Sieger, der für ein Jahr lang vom Staat ernährt und gefördert wurde - und vom Volk verehrt! Was hat sich geändert? Der Gott "Coca-Cola" entscheidet wer, wann, wie und wo die heutigen globalen Kaufleute ihr Geld machen. Die Zuschauer begeistern sich x-Mal im Internet und fühlen sich beschenkt vom wirtschaftlichen Gott. Die Sportler? Sie sind "dabei" (manchmal mit Drogenhilfe), werden von ihren Staaten geehrt (falls sie siegen) und sind vier Jahre lang glücklich. (Wolf-Dieter Heim)

Als ehemalige Berlinerin, seit 1954 in Melbourne/Australien lebend, habe ich mich riesig für Britta Steffen gefreut, als sie da neben unseren australischen Schwimmerinnen ihre Goldmedaillen erhielt. Alles Gute und weitere Erfolge wünsche ich ihr. (Helga B. Brinkhoff)

Die ganze Doping- Geschichteim Sport: eine Schau und Farce. Und die chinesischen Gastgeber: Menschenrechte ein Fremdwort - und gemogelt haben sie schon bei der Eröffnungsfeier. Da kommt doch Freude auf, oder? WAS haben wir denn alle erwartet? Sauberfrauen/-männer? Ich hab mich unterhalten lassen und als ehemalige Leichtathletin hin und wieder den Kopf geschüttelt. Die Zuschauer sind diejenigen, die Doping am Leben erhalten: Höher, weiter, schneller ...da kommt Stimmung auf. Und nun stehen die Sportfeste an, Millionen werden da den Athleten hinterher geschmissen - und darum geht’s doch: Money, Money, Money. (Waltraud Maassen)