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Lettland: Staatspräsidentin fährt nach Moskau, "weil wir an die Zukunft denken müssen"

18. März 2005

Vaira Vike-Freiberga im Interview von DW-WORLD.DE

https://p.dw.com/p/6O5P


"Ich fahre zu den Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 9. Mai nach Moskau, weil ich glaube, dass wir an die Zukunft denken müssen und an den symbolischen Wert des Endes des Zweiten Weltkriegs. Aber ich wollte Herrn Putin und alle anderen Staatsoberhäupter daran erinnern, dass das für Lettland leider auch ein sehr trauriges Datum ist." Das sagte die Staatspräsidentin der Republik Lettland, Vaira Vike-Freiberga, in einem Interview von DW-WORLD.DE, dem Internet-Angebot der Deutschen Welle. Sie distanzierte sich erneut von lettischen Veteranen der Waffen-SS, die am Mittwoch in Riga mit einem Umzug traditionell ihrer gefallenen Kameraden gedacht und das Staatsoberhaupt aufgefordert hatten, nicht an den Gedenkfeiern teilzunehmen. Die Staatschefs Estlands und Litauens hatten ihre Teilnahme in Moskau abgesagt.


Es sei ihr wichtig, so Vike-Freiberga, trotz der "langen, 50-jährigen Besetzung meines Landes durch die Sowjetunion den guten Willen Lettlands und eine Freundschaftsgeste gegenüber Russland zu zeigen. Wir wollen doch alle zusammen ein neues Europa aufbauen, wohin solche Kriege wie der Zweite Weltkrieg nie mehr zurückkehren dürfen." Die Staatschefin unterstrich in diesem Zusammenhang die guten Beziehungen ihres Landes zu Deutschland. "Das ist ein Land, das uns viel geholfen hat. Seit 1991, dem Jahr, in dem wir unsere Unabhängigkeit erlangt haben, ist Deutschland unser Wirtschaftspartner Nummer Eins." Das Wirtschaftswachstum sei im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent gestiegen gegenüber 7,2 Prozent in 2003. Vike-Freiberga gegenüber DW-WORLD.DE: "Die Stimmung ist sehr gut. Wir werden den 1. Mai, den ersten Jahrestag unseres EU-Beitritts, gebührend feiern."

18. März 2005
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