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Politik

"Letzte Chance" für den Nil-Staudamm

5. April 2021

Seit Jahren sorgt er für Streit zwischen den Nil-Anrainern Ägypten, Äthiopien und Sudan. In Kinshasa soll es endlich zu einer Einigung über das Großprojekt kommen.

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Luftaufnahme des Staudamms
Die Talsperre ist fertig, ihr Betrieb sorgt schon vor Beginn für StreitBild: picture-alliance/AP Photo/Maxar Technologies

Die Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre soll mit 6000 Megawatt Jahresleistung einmal das größte Wasserkraftwerk Afrikas werden. Der Bau der 1,8 Kilometer langen und 145 Meter hohen Staumauer begann 2011. Inzwischen hat Äthiopien mit der Flutung des riesigen Staubeckens begonnen, 2023 soll die Talsperre vollständig in Betrieb gehen.

Die Außenminister Ägyptens, Äthiopiens und des Sudan sind nun zu Gesprächen über den Riesen-Staudamm am Nil zusammengekommen. Die Beratungen in Kinshasa seien die "letzte Chance" für die drei Länder, zu einer Einigung zu kommen, sagte der ägyptische Außenminister Sameh Schukri vor Beginn der Gespräche in der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. Diese Chance müsse ergriffen werden, sagte er ägyptischen Medien.

Karte der Nilanrainer und Renaissance Talsperre
Wieviel Wasser wird in Ägypten noch ankommen, fragt sich Kairo?

Heillos zerstritten über das Projekt

Bislang sind allerdings alle Verhandlungen gescheitert: Ägypten und der Sudan, die beide flussabwärts liegen, fürchten um ihre Wasserversorgung. Ägypten ist mit seinen mehr als hundert Millionen Einwohnern fast vollständig auf das Wasser aus dem Nil angewiesen.

Ägypten und der Sudan verlangen daher von Äthiopien, bindende Verpflichtungen zum Betrieb und zum Stauvolumen der Talsperre einzugehen. Äthiopien argumentiert, der Wasserzufluss nach Ägypten und in den Sudan werde durch die Talsperre gar nicht beeinträchtigt.

Mehr Vermittler sollen helfen

"Ich bitte Sie alle, einen Neuanfang zu machen, ein oder mehrere Fenster der Hoffnung zu öffnen, jede Gelegenheit zu ergreifen", sagte der kongolesische Präsident Félix Tshisekedi, der derzeit den Vorsitz der Afrikanischen Union (AU) inne hat, bei der Eröffnung des Treffens in Kinshasa.

Der Sudan hatte die Vermittler-Initiative der Afrikanischen Union im März begrüßt, forderte aber kürzlich auch, die Vereinten Nationen, die Europäische Union und die Vereinigten Staaten mit einzubeziehen.

fab/fw (afp, rtr)