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Leverkusen brilliert

Joscha Weber27. August 2014

Die Werkself steht nach dem Heimsieg gegen den FC Kopenhagen in der Champions -League-Gruppenphase. Doch weniger das Ergebnis beeindruckt als vielmehr die Spielweise der Leverkusener.

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Furios: Leverkusens Elf beeindruckt momentan mit offensivem Angriffsfußball (Foto: Getty)
Furios: Leverkusens Elf beeindruckt momentan mit offensivem AngriffsfußballBild: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Dank einer furiosen Leistung steht Bayer 04 Leverkusen in der Gruppenphase der Champions League: Die Elf von Trainer Roger Schmidt gewann vor nur gut 23.000 Zuschauern auch das Playoff-Rückspiel gegen den FC Kopenhagen mit 4:0 (3:0) und steht damit in der lukrativen Fußball-Königsklasse - auch weil ihr erneut ein Blitz-Tor gelang.

Überfallartiger Angriff

Der Pfiff ertönte, und sie stürmten los: Leverkusens Spieler wirkten wie 100-Meter-Läufer, die gerade den Startschuss gehört hatten. Sofort nachdem der englische Schiedsrichter Mark Clattenburg die Partie angepfiffen hatte, rannten die Kicker in rot auf Gegner und Ball zu. Kopenhagens Spieler konnten sich zwar etwas länger gegen den Bayer-Ansturm wehren als am vergangenen Bundesliga-Wochenende Borussia Dortmund, doch wirklich lange hielten sie dem Druck der Werkself aus Leverkusen nicht stand: Nach exakt 68 Sekunden durfte Bayer zum ersten Mal jubeln. Heung-Min Son traf aus halblinker Position ins lange Eck zum 1:0, nachdem der Südkoreaner von Sturmpartner Stefan Kießling bestens bedient worden war.

Nach dem 3:2-Hinspielsieg in Kopenhagen hätte Leverkusen es danach lockerer angehen lassen können, doch das ist nicht der Stil von Trainer Roger Schmidt. Der fordert Einsatz, Hingabe und Laufbereitschaft und seine Mannschaft folgt dieser Marschroute. Bereits in der 7. Minute legte Leverkusens starker Neuzugang Hakan Calhanoglu nach und traf aus 24 Metern per Freistoß zum 2:0 für Bayer. Dass der Freistoß abgefälscht war, machte seinen Treffer kaum weniger sehenswert. Calhanoglu, der im Sommer für 14,5-Millionen Euro vom HSV an den Rhein gewechselt war, jubelte jedenfalls ausgelassen über seinen ersten Pflichtspieltreffer für seinen neuen Arbeitgeber.

Kopenhagen-Coach Stale Solbakken (Foto: Getty)
Verärgert und verletzt: Kopenhagen-Coach SolbakkenBild: Getty Images

Solbakkens Frust-Faust

An der Seitenlinie wurde es für den norwegischen Trainer des FC Kopenhagen, Stale Solbakken, bald noch schmerzhafter. Aus Frust über das wehrlose Spiel seiner Elf, drosch der Coach gegen das Plexiglas-Dach der Trainerbank und verletzte sich dabei leicht an der Hand. Es blieb nicht das letzte Ärgernis für Solbakken an diesem Abend: Noch vor der Halbzeitpause erhöhte Stefan Kießling vom Elfmeterpunkt sicher zum 3:0, nachdem Kopenhagens Danny Amankwaa Leverkusens Tin Jedvaj im Strafraum umgerissen hatte.

Das Leverkusener Tor zum 2:0 durch Hakan Calhanoglu (Foto: Revierfoto)
Wie im Training: Das Leverkusener Tor zum 2:0 durch Hakan CalhanogluBild: picture-alliance/dpa

Im zweiten Durchgang verwaltetet Leverkusen geschickt das Spiel, einzig ein Lattentreffer von Youssef Toutouh sorgt für einen kurzen Moment Gefahr für das Tor von Bernd Leno. Doch Leverkusen legte den Schalter schnell wieder um auf Vorwärtsgang. Teilweise wie eine Handballmannschaft belagerten die Roten den Strafraum der überforderten Dänen. Schließlich war es ein schnell ausgeführter Freistoß aus der eigenen Hälfte von Gonzalo Castro, der die endgültige Entscheidung einleitete. Kießling sprintete in den Rücken der Abwehr und netzte zum 4:0 ein. Für den Bayer-Torjäger war es bereits der neunte Treffer für Bayer im vierten Pflichtspiel der Saison - eine Quote, die sogar den Bundestrainer beeindrucken dürfte.

Hält die Werkself ihr Tempo durch?

Leverkusen beeindruckt damit weiter die Fachleute: viele Sprints, hohes Tempo, schnelles Umschalten und vor allem überfallartige Angriffe sofort nach dem Anpfiff. "Die Mannschaft hat diese Qualität. Wir müssen nun nur noch so weitermachen. Wir freuen uns jetzt, dass wir in der Champions League sind", sagte Calhanoglu nach der Partie. Die Werkself wirkt in dieser noch jungen Saison bereit für höhere Aufgaben - wenn sie ihr eigenes Tempo denn durchhalten kann.